Du bist der Neuanfang.

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Wenn du keinen Schlussstrich ziehen kannst, dann setz einen Punkt.

Ich halte nicht viel von Neujahrs Vorsätzen, da wir sie meist eh nicht einhalten, weil wir uns irgendwann von anderen Sachen ablenken lassen und uns nicht aufs Wesentliche fokussieren. Nicht auf die wichtigen Dinge konzentrieren und uns immer wieder selbst belügen. Wir werden von unseren Ängsten kontrolliert und versuchen alles und jedem gerecht zu werden aber wofür ? Wir wollen alle glücklich machen weil wir uns selbst so sehr danach sehnen glücklich zu sein und hoffen darauf dass irgendwer, irgendwann genau das gleiche für uns macht. Aber wir können nur glücklich werden und auch glücklich gemacht werden wenn wir uns selbst treu bleiben und nicht mit uns spielen oder uns andauernd hinhalten lassen. Doch die Wahrheit ist auch das wir Angst haben vorm glücklich sein. Davor jemanden zu vertrauen und sich wohlfühlen. Wir haben Angst verletzt und weggeworfen zu werden so wie schon etliche Male davor. Angst davor das es irgendwann so sehr weh tut und man den Schmerz nicht aushält. Deswegen reagieren wir über, zweifeln an uns selbst, verhalten uns wie die letzten Idioten, sind total energisch, sagen Sachen die wir eigentlich nicht so meinen und hängen uns an jeden einzelnen Fetzen von Nähe. Das ist verrückt und ergibt keinen Sinn aber so sind wir nun mal. Trotzdem sollte man sich selbst treu bleiben.

IMG_9007Ich glaube, dass die Momente des Neuanfangs eigentlich unsichtbar sind. Es sind keine großen Umzüge, neue Jobs, andere Städte. Es sind diese Momente, in denen man zum ersten Mal aus alten Verhaltensweisen ausbricht. In denen man zum ersten Mal den Mut hat, etwas neues zu probieren und die alten, scheinbar sicheren Wege aufzugeben. Es sind die Momente, in denen man merkt, dass sich das Neue auch gut anfühlen kann, in denen man zum ersten Mal wieder Hoffnung verspürt. Ich bin ein Meister im Zweifeln und im In-Selbstmitleid-Verweilen. Im Alles-Schwarz-Malen und mich selbst hassen. Ich bin ein Meister im Gefühle-Verstecken und Vor-Der-Wahrheit-wegrennen. Ich bin ein Meister im Kämpfen, im Nicht-Nachgeben, im Alles-für-Andere-Geben. Ich bin ein Meister in vielen Dingen, besonders wenn es darum geht, andere zu akzeptieren. Nur eines habe ich noch nicht gelernt: mich endlich selbst zu lieben.

Sei es dir Wert so zu sein wie du bist auch, wenn es für andere nicht genug ist.

Um dich selbst zu finden, musst du lernen loszulassen und Dinge tun, die über deine Komfortzone hinausgehen. Du musst dich an den Abgrund stellen, um zu sehen was es wirklich alles gibt. Du musst vieles ausprobieren, um entscheiden zu können, was dir gut tut und was dir gefällt. Du musst mal hin fallen und wieder aufstehen. Du darfst nicht darüber nachdenken, was einmal war, sondern dich darauf fokussieren, was jetzt gerade ist. Du wirst Schmerz fühlen, den du all die Jahre unterdrückt hast. Nimm ihn wahr und lass ihn los. Nur so, wirst du das Glück und die Liebe in dir fühlen, die durch den unterdrückten Schmerz nie aus dir heraus kamen. Du wirst lernen, was es bedeutet zu leben. Du wirst lernen, den Schmerz anzunehmen und damit umzugehen. Und du wirst merken, dass das Glück so viel stärker ist.

Ich stand vor kurzem an einer Klippe, metaphorisch gesehen. Und ich hatte die Wahl, IMG_8997entweder ich springe, um all dem Leid ein Ende zu setzen und um nie wieder von anderen Menschen verletzt oder ausgenutzt zu werden. Oder ich bleibe und sage zu mir selbst : „Niemand ist es wert, dass ich wegen ihm aufgebe“. Und ob ihr es glaubt oder nicht, ich war schon halb gesprungen, hatte alles arrangiert und geplant und in letzter Minute, wurde mir schließlich bewusst, dass ich selbst entscheide, wer Macht über mich hat und wer nicht und das es niemand je wert sein wird, dass ich wegen ihnen aufhöre zu kämpfen. Also ging ich wieder einen Schritt zurück und distanzierte mich stattdessen von Menschen die mir nicht gut getan haben. Von Menschen, die ich mit ganzem Herzen liebte, obwohl sie mich immer weiter in die Tiefe hinunter gezogen hatten. Und oh man, es tat höllisch weh! Und tut es noch. Denn plötzlich verlor ich alles und jeden. Meine Familie, mein Zuhause, meine gewohnte Umgebung – Einfach alles.

“Was immer du machst, mach’ es für dich.”

Ich stand mit nichts da, außer dem Wunsch weit weg zu sein und genau in diesem Moment, wurde ich vom Leben überrascht. Denn als alles um mich herum anfing zu zerfallen, traten Menschen in mein Leben, die mich auffingen und mir das Gefühl gaben, dass sie zu mir halten würden. Sie haben mir gut getan, lenkten mich ab und wurden letztlich zu einem großen Teil meines Lebens. Ich habe erkannt, dass es auf diesem Planeten sehr wohl Menschen gibt, die für mich da sind, mich unterstützen und mich so akzeptieren wie ich nun mal bin. Sie geben mir die Kraft die ich brauche und schenken mir so viele positive Gefühle, wie ich sie schon seit Jahren nicht mehr empfinden konnte. Und inzwischen habe ich auch verstanden, dass es tatsächlich ein paar Menschen gibt, denen ich etwas bedeute, auch wenn es mir oft unmöglich erscheint, so etwas anzunehmen. Ich weiß einfach, dass ich mich, egal in welcher Lebenslage, auf sie verlassen kann. Und ich muss ehrlich sagen, ich bin letztlich dann doch ganz froh darüber, dass mein Leben in die Brüche gegangen ist und ich nun diesen neuen Weg, mit den richtigen Personen an meiner Seite, beschreiten kann.

large-5In den letzten Monaten habe ich gelernt, dass egal wie tief man fällt man niemals aufgeben darf. Klettere wieder aus dem tiefen Loch, egal wie lang der Weg ist, Hauptsache du gehst ihn. Ich habe gelernt, dass Menschen dich verlassen, die bleiben wollten. Aber auch dass es so viele wundervolle Menschen gibt, die dir aufhelfen, mit dir weinen und lachen. Es gibt so vieles wofür es sich zu leben lohnt, dass habe ich begriffen. Vor allem habe ich gelernt das Selbstliebe nicht arrogant und falsch ist. Wir müssen uns selbst lieben lernen und akzeptieren, denn nur so können wir wirklich glücklich sein. Wir sind selbst für unser Glück verantwortlich. Wir entscheiden selbst darüber, ob wir die Dinge nehmen, wie sie sind, oder ihnen mit Ablehnung begegnen und uns mit aller Kraft und wertvoller Energie gegen sie aufwenden.

,,Lerne aus der Vergangenheit, aber mach sie nicht zu deinem Leben.“

Wichtig ist es im Leben, eine Balance zu finden. Du darfst wegen jedem Misserfolg, jeder geplatzten Chance und jeder verpassten Möglichkeit traurig sein, wütend sein, enttäuscht sein – fühle, was du fühlen musst, aber lasse dich davon nicht bestimmen. Lerne, zu akzeptieren, was ist. Nimm hin, was du nicht ändern kannst und fokussiere dich auf die Dinge, die du ändern kannst, die du so gut es geht kontrollieren und beeinflussen kannst. Wir sollten aufhören, uns den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die wir nicht beeinflussen können, bei denen das Leben einen Weg wählt, bei dem wir selbst keine Entscheidung darüber treffen können, ob wir diesen Weg selbst gewählt hätten. Irgendwann werden all‘ deine Pläne aufgehen. Du wirst immer eine Lösung finden, für die Dinge, die nicht wie gewünscht, erhofft oder bevorzugt geschehen sind. Am Ende wird alles Sinn machen. Am Ende wird alles gut werden. Das verspreche ich dir.

 

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Tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein.

 

>>July<<

 

 

 

Du bist der Neuanfang.

The sign you’re looking for.

Overthinking kills your happiness.

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Aus unzähligen Enttäuschungen und schlaflosen Nächten, aus Freunden, die gar keine waren und aus Menschen, die einen fallen gelassen haben, aus hoffnungsloser Liebe und unerwiderten Gefühlen, aus gebrochenen Herzen und Nervenzusammenbrüchen, aus Wut, Trauer und Hass, aus endlosen Kämpfen mit sich selbst und Minderwertigkeitskomplexen, aus tausenden Fragen, auf die man nie eine Antwort bekam und aus dem verzweifelten Suchen, die Antwort doch noch zu bekommen, aus Kontaktabbrüchen und Ignorieren, aus Momenten, in denen man seinen Traum aufgeben musste, weil es nicht anders ging, aus Schuldgefühlen und Selbsthass, aus schwachen Momenten und innerlichem Zerbrechen, aus verheulten Augen und zitterndem Körper, aus gebrochenem Vertrauen und verlorener Hoffnung, aus Momenten voller Verzweiflung und Angst sind wir jetzt hier, an diesen Punkt.

Ich weis nicht wieso oder vielleicht ja doch, warum es sich heute nicht so angefühlt hat wie sonst. Warum so eine gewisse Distanz und Kälte zwischen uns war und warum unsere Gesichter betrübt und nicht lächelnd waren. Der Regen hat Platz eingenommen, der größte Sturm ist vorbei aber es ist noch ein wenig kühl und feucht. Spuren, die hinterlassen wurden, brauchen Zeit zum Trocknen. Und sooft hinterfrage ich meine Entscheidungen, ob sie wirklich richtig waren. Ob andere Meinungen Einfluss haben dürfen oder doch nur als Zuspruch einer selbst oder Halt bei einem Platz finden.Nichts ist schlimmer als fehlendes Vertrauen. So sehr man jemanden gern hat, so sehr können dich Kleinigkeiten wieder aus der Bahn hauen. Klar war es keine gute Idee den Tag, die Nacht, das Wochenende für Dinge zu nutzen, die von nicht wesentlicher Relevanz sind. Aber wenn das Herz verletzt ist und Zuflucht sucht, gibt es nur einen Weg. Nämlich genau den, wo deinem Herzen weh getan wurde. Dort findet es in den meisten Fällen Hoffnung und Heilung.

large-7Der Mensch handelt aus seinen Inneren heraus, nach Gefühlen, die er für richtig hält. Aber ab und an gibt es Entscheidungen, die man bereut. Ohne großartig zu überlegen tut man, ohne an die Folgen zu denken. Auch sowas ist okay, einfach nur menschlich. Trotzdem gilt es unterm Strich nicht als Ok. Leider handeln wir sehr oft zu schnell, überdenken nichts, wollen alles und lassen es geschehen. Trotz alle dem ist auch das Gegenüber oder sagen wir der Betroffene daran beteiligt. Auch Derjenige handelt im Impuls der Gefühle. Dieses innerlich einen Schritt zurück gehen, zuerst zu überlegen und dann zu handeln ist meist ein Ding der Unmöglichkeit. Bei den meisten Menschen sind diese Kleinigkeiten verzeibar, reflektierbar oder doch harmloser als wir sie eigentlich dargestellt haben.  Und trotzdem bieten wir genau solchen Handlungen zu viel Raum. Wir lassen es zu, lassen uns bis aufs letzte Tröpfchen Blut aussaugen, weil wir nachgeben. Weil manchmal zulassen und akzeptieren leichter fällt als kämpfen.

„Wir sind alle auf irgendeine Art kaputt.“

Manchmal fühlt man sich verloren, fühlt sich allein, einsam, zu nichts und niemanden zugehörig. Man fragt sich, wie man im Leben jemals seinen Platz finden wird. Doch manchmal muss man einfach beginnen, machen, tun. Auch, wenn man sich nicht sicher ist. Denn nicht alles kann geplant werden, nicht alles ist berechenbar. Vieles offenbart sich uns durch Zufall. Und diese Zufälle sind es, die unser Leben bereichern, es interessanter machen. Über die Jahre sammelt jeder von uns Erfahrungen, lernt Situationen kennen, wo man darauf schwört, sie nie wieder zu tun. Bis man sich dabei selbst erwischt, wie man doch nachgibt. Aber aus all diesen vielleicht nicht so tollen Erlebnissen und Momenten, schöpfen wir neue Erkenntnisse, um die alten Muster zu durchbrechen und zu überdenken. Wir schmücken sie nicht aus sondern erweitern sie, bessern sie aus und geben ihnen neue Chancen doch gut zu sein. Nicht jeder wiederholte Fehler hat etwas negatives an sich. Man muss nur das Positive daraus schöpfen lernen. 

Nichts davon ist logisch. Doch gleichzeitig das Einzige, was Sinn ergibt, ist, was du für eine Person fühlst. Auch wenn du nicht auf die Liebe warten oder auf die Zuneigung von jemandem arbeiten solltest – wenn du jedoch glaubst, dass da etwas ist, dann versuche es auf jeden Fall und halte durch, bis du es nicht mehr kannst. Jeder Mensch um dich herum wird dir Ratschläge geben und dir sagen, dass du mehr oder Besseres als diesen Menschen verdienst. Lasse nicht zu, dass die Meinung von jemand anderem dein eigenes Leben diktiert, wenn du die/derjenige bist, die diese Dinge so intensiv und tief empfindet. Es ist einfach, jemandem zu sagen, was er tun soll. Aber wenn dein Herz für jemanden schlägt, dann ist es das, was du verfolgst, egal wie verrückt es einem anderen auch erscheinen mag. Versuche es immer und immer weiter. Gib immer dein Bestes.

“Verliebe dich in Seelen, nicht in Gesichter.”

Ich sehe Menschen, die sich von den heutigen Idealen beeinflussen und verändernlassen. Menschen, die bei den kleinsten Hürden im Leben an sich zweifeln.  Viele verletzte Menschen, die wiederum Menschen verletzen, wie ein Teufelskreis.
Und genau aus solchen Enttäuschungen wirst DU. Es gibt Tage, da bin ich so unglaublich emotionslos und abweisend. Ich ertrage manchmal keine Nähe. Manchmal will ich nicht reden, ich will allein sein. Manchmal reizt mich jeder noch so kleine Buchstabe und manchmal provozieren mich die kleinsten Blicke. Und das von einem Moment auf den anderen. Eigentlich mag ich es gerne, alleine zu sein. Ungestört in ihrem kleinen large-2Zimmer. Um Zeit zu haben, in meine eigene Welt abzutauchen. Nur kommen mir die Wände immer öfter zu nahe und die Gedanken werden immer skurriler, sodass ich an manchen Tagen Schwierigkeiten habe, die Träume und Tagträume von der Realität zu unterscheiden. Lerne allein zu sein und es zu mögen.

Alleine sein macht dich nicht einsam, es ist etwas, dass du wählst, um dich zu entspannen und hast aber trotzdem nicht das Gefühl, als wärst du ganz alleine. Einsamkeit ist ein mieses Gefühl. Es ist als wärst du völlig erkaltet und leer. Selbst an den heißesten Sommertagen fängst du an zu zittern, weil du dich innerlich so unglaublich kalt fühlst. Du weißt selber nicht mehr genau was in deinem Kopf und in deinem Körper eigentlich vor sich geht und suchst vergeblich nach neuer Wärme. Selbst wenn du in einem Raum voller Leute bist, bleibt dieses Gefühl der Einsamkeit. Diese Menschen sind zwar da, aber es ist, als wärst du völlig von ihnen isoliert. Vielleicht bist du von Freunden umgeben und triffst viele Leute, aber selbst das ist letztlich egal. Vielleicht sind das wunderbare und unersetzliche Menschen, aber sie geben dir irgendwie nicht das, was du wirklich brauchst. Während alleine sein ein ziemlich tolles Gefühl sein kann, zerfrisst dich die Einsamkeit von innen, bis du selber nicht mehr weißt, wie viel eigentlich noch von dir übrig ist.

Es gibt nichts Befreiendes und Stärkendes, als zu lernen, deine eigene Gesellschaft zu mögen. Manchmal bleibt uns nichts anderes übrig als allein stark zu sein. Allein sich wieder aufzubauen, an sich zu glauben. Viele Menschen, die dir alles versprochen haben, aber wenn wir ehrlich sind, sie sind nicht die, die deine Hand in schweren Situationen gehalten hätten. Ich sehe all diese Menschen und fühle mich nicht als Teil von ihnen. Selbst wenn ich dabei sitze, rede, lache – irgendetwas trennt mich von ihnen. Diese Distanz überbrücke ich nur selten, in wenigen Momenten. Ich fühle mich anders. Es tut weh und gleichzeitig gibt es mir Sicherheit. Alleine sein ist immer auch Sicherheit.

 

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Nicht jeder Sturm kommt, um dein Leben durcheinander zu bringen, manche kommen, um deinen Weg zu säubern.

Ich weiß, es ist anstrengend. Und ich weiß, dass du dich manchmal fragst, ob du deine kostbare Zeit vergeudest und ob es sich wirklich lohnt. Aber wenn es auch nur einen kleinen Schimmer Hoffnung gibt, dann gib dein Bestes. Liebe bestimmte Menschen mit all deinem Herzen und allem, was du in dir hast. Denn ehrlich gesagt, sind die einzigen Dinge, die wir im Leben bedauern, nicht die Chancen, die wir eingegangen sind, sondern die Chancen, die wir nicht ergriffen haben und die uns hätten glücklich machen können.

Ich spüre, dass du verwirrt bist, dass du nicht weißt, was du willst. Du möchtest alles und gleichzeitig nichts. Du bist wie ich ein ruheloser Wanderer, der sich nicht sicher ist, wer er ist, wer er sein möchte, wie er dorthin gelangt. Manchmal fühlst Du dich so unendlich allein und manchmal gibt es für dich nichts Schöneres als allein zu sein. Du willst unabhängig, stark und frei sein, fürchtest dich jedoch davor, nie jemanden zu haben. Warum? Du hast dich. Vielleicht hast Du Angst verloren zu gehen. Hab keine Angst davor. Jeder geht irgendwann einmal verloren und findet sich selbst. Und wenn Du Dich einmal fragst, was verloren sein ist, dann wirst du begreifen, dass dies relativ und subjektiv ist. Vielleicht bin ich selbst verloren, vielleicht sind wir alle verloren.

Nach allem stehst du hier, vielleicht allein, vielleicht aber mit jemanden an deiner Seite, der dich, in einem Abschnitt deines Leben begleitet. Vergiss jedoch niemals wer du bist und als in schweren Zeiten niemand für dich da war außer du selbst. Du musst gehen sobald du merkst, dass jemand nicht das für dich machen würde, was du für dich selbst vorher gemacht hast. Es ist okay allein zu sein, das hast du sicherlich bereits an deiner eigenen Hülle erlebt. Du bist für dich da, seit dem ersten Tag, an dem du deine Augen geöffnet hast. Jede Wunde, ob äußerlich oder innerlich, wird von dir selbst geheilt. An manchen Tagen kämpfst du mit dir selbst, aber schließt am Ende des Tages Frieden. Wenn du weißt, wie viel Energie und Kraft du in dich investieren musstest, wirst du es nicht zulassen, wenn jemand dich auch nur ein kleines bisschen schlechter behandelt. Du warst immer für dich da und es wird der Tag kommen, an dem du realisierst, dass Alleinsein niemals ein Zustand, sondern nur ein Gefühl ist. Nichts bleibt – das lernen wir, wenn wir erwachsen werden. Wir können nichts festhalten. Nicht mal uns selbst. Wir wandern durchs Leben und lassen immer wieder Menschen hinter uns. Die wenigsten begleiten uns unser ganzes Leben lang.

 

Und so stehen wir nun da, mit aufgeschürften Knien, vernarbten Herzen aber trotzdem doch glücklich, aber wollten ja so schnell erwachsen werden.

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>>July>>

 

 

The sign you’re looking for.

Stille Wasser sind tief.

Gleich zu Beginn will ich dir sagen, dass alles was wir hatten echt war. Die Chemie zwischen uns, die Abenteuer, die gemeinsamen Werte für die wir standen, die Interessen denen wir nachgingen und die schönen Erinnerungen die uns von nun an für immer verbinden- alles war echt. Und doch hast Du mich gerettet, indem Du mich gehen ließest. Aber irgendwo zwischen den verträumten ersten Dates mit Dir und meinem zerbrechen in der Beziehung ist etwas passiert. Ich weiß nicht genau wann, aber das Gift hat sich eingeschlichen in unsere Beziehung. Und der Selbstzweifel, die Manipulation, die Verzweiflung und die Starrheit die in den Jahren danach angewachsen sind- sie waren so intensiv, dass ich mich komplett verlor- ja das war auch ECHT. Heute weiß ich, für jedes Hoch im Leben gibt es ein noch tieferes Tief und dieser Zyklus wiederholt sich, das ganze Leben über.

Du bist für mich wie eine Farbe, wie rot wenn mir kalt ist, die Farbe zieht mich an. Sie nimmt mich in einen bann, sie legt sich wie ein Mantel um mich. Ich kann mich nicht dagegen wehren, denn irgendwie gefällt es mir. Mir gefällt wie die Farbe meine Aufmerksamkeit sucht, wie die Farbe will das ich sie beachte. Die Farbe die mich zum nachdenken übers Nachdenken bringt, was eigentlich nachdenken ist. Eine Farbe die wenn sie glücklich ist, mich glücklich macht. Die Farbe die mich auffordert zu reden, von mir zu erzählen. Die Farbe die so unterschiedlich leuchten kann. Doch dann erinnere ich mich wieder daran, das meine Farbe, garnicht meine Farbe ist.

Es war nicht deine Schuld dass ich jung und naiv war und nicht wirklich wusste, wie eine gesunde Beziehung aussehen sollte, aber ich dachte fälschlicherweise, du würdest es mir zeigen. Es war nicht deine Schuld, dass ich zu oft einfach nur still war, weil ich dachte Du würdest mir zeigen, dass meine Meinung auch etwas wert war. Es ist nicht deine Schuld, dass ich in den Jahren in denen wir zusammen waren, viele Hindernisse zu bekämpfen hatte, aber ich dachte Du würdest mich dabei unterstützen. Doch Du hast es nicht getan. Es war nicht deine Schuld dass ich so geblendet war, weil ich unbedingt wollte das wir das „perfekte Paar“ sind, so sehr wollte ich das, dass ich nicht mal bemerkte, wie unglücklich das kleine Mädchen tief in mir drin war.

Egal was du tust, lauf nie zu dem zurück der dich kaputt gemacht hat.

Wenn man heutzutage mit Menschen über Liebe spricht,  erwartet man eigentlich eine Antwort wie: “ Liebe ist das schönste Gefühl der Welt.“  Wahrscheinlich ist es das auch. Wenn Liebe allerdings das schönste Gefühl auf Erden ist, dann müsste unerwiderte Liebe das allerschlimmste Gefühl sein. Wenn ein Mensch weiß,  dass seine Liebe unerwidert ist, bekommt er meistens Liebeskummer und je nachdem wie stark seine Liebe zu der anderen Person ist, kann dieser Kummer schwächer oder stärker sein. Man darf die Sache keinesfalls unterschätzen. Liebeskummer hört sich in manchen Ohren vielleicht ziemlich kindisch oder unwichtig an, aber das ist es nicht. Jedenfalls nicht bei allen. Es gibt Menschen die so fest mit dieser Liebe verwurzelt sind, dass sie egal was sie machen, nicht mehr von dieser Person loskommen. Man kann sich das alles wie einen Teufelskreis vorstellen,  der aus verschiedenen Schichten besteht.

Die größte und äußerste Schicht ist jener Schritt, in dem man sich verliebt und das Gefühl vielleicht noch gemocht hat. Dann kam während dieser Phase eine Enttäuschung oder einfach nur die Erkenntnis,  dass der andere die Gefühle niemals erwidern wird. Man versucht also diese Person so schnell wie möglich zu vergessen. Zuerst denkt man, es hätte funktioniert,  doch dann passiert irgendetwas,  dass alles wieder zerstört. Die Gefühle kommen wieder zurück,  jedoch stärker als vorher. Nun befindet man sich in der nächsten Schicht des Kreises. Dann lebt man eine Weile mit diesen stärkeren Gefühlen,  bis man sie wieder loswerden möchte. Man versucht es wieder und es scheint ganz gut zu funktionieren. Doch wie es das Schicksal so will, passiert erneut etwas, dass alles wieder hochkommen lässt. Viel stärker als jemals zuvor. Man rutscht in die dritte Schicht des Kreises. Und so geht es dann immer weiter. Je tiefer man in den Kreis dringt, desto stärker wird die Liebe, desto größer werden die Schmerzen. Manche schaffen es rechtzeitig aus dem Teufelskreis zu kommen, andere wiederum nicht. Doch wenn sie einmal in den Kern des Kreises hervorgedrungen sind, gibt es kein zurück mehr. Dann sind sie komplett an dieser unerwiderte Liebe kaputt gegangen, vielleicht auch schon ein paar Schichten vorher. Liebe kann was schönes sein, aber unerwiderte ist eine Qual.

Ich weiß es ist komisch, dass ich mir gerade vorstelle, wie wir irgendwo da draußen zusammen sitzen und reden. So als wäre nie etwas geschehen. Als hätten wir uns nicht schon ein zweites Mal im Stillen von einander verabschiedet, weil das einfach nicht hatte sein sollen und nie sein wird. Dabei kamst du mir immer so richtig vor. Ich weiß, du würdest das noch immer nicht verstehen und nicht fühlen. Aber für mich ist es manchmal noch da. Diese Vorstellung, dass wenn wir uns über den Weg laufen würden, alles einfach wäre. Wir uns blendend verstehen würden. Natürlich lass ich den Fakt dabei außer Acht, dass du es nicht sehen würdest – unsere Verbindung, die wir hatten. Der Funke ist irgendwo zwischen uns verloren gegangen. Was zurück bleibt ist nur ein kurzer Blick auf ihn, wie er verglühte.

Heute ist mir bewusst geworden, dass mir in meinem Leben etwas fehlt. Nichts materielles, kein Geld, auch keine Person, sondern einfach ein Gefühl. Ich weiß nicht genau, ob es das Gefühl von Ruhe ist, was mir fehlt, um zufrieden zu sein oder das Gefühl von Sicherheit. Vielleicht ist es auch das Gefühl, was die Menschen unter “angekommen sein” verstehen oder das Gefühl von Schwerelosigkeit. Vielleicht sind es auch alle diese Gefühle und vielleicht ist es einfach nur die Beständigkeit, die mir in meinem Leben fehlt, weil es nichts gibt, was bleibt. Und vielleicht hat doch jeder Mensch einen Schlüssel der nur zu einem Herzen passt. Deswegen brechen wir die Herzen anderer Menschen auf, um dort etwas zu finden, was nicht für uns bestimmt ist. Vielleicht ist das der Grund, warum es nie funktioniert. Warum wir so enttäuscht werden. Warum wir uns dann verlieren. Man sagt doch, die große Liebe erkennt man daran, dass sie in einem Gefühle auslöst, die man vorher nicht kannte und die für niemanden zuvor so stark waren. Womöglich denkst du, dass deine erste Liebe deine große Liebe war/ist. Aber nur weil sie solche Gefühle zum ersten Mal bei dir ausgelöst hat, heißt es nicht, dass es die stärksten Gefühle waren, die du fühlen kannst. Und klar die erste Liebe ist immer besonders schwer zu verarbeiten, und man wird sie nie ganz vergessen. Du musst nur lernen damit umzugehen. Aber du bist nicht abhängig von ihr. Du wirst eines Tages jemanden finden, für den du noch viel mehr empfinden wirst. Zuvor musst du es natürlich schaffen, Vergangenheit und Neuanfänge zu trennen. Und wenn du dann bereit bist, dich nur auf eine einzige Person zu konzentrieren, kannst du dieser einen Person viel mehr Liebe schenken, als du je einer Person geschenkt hast. Wahrscheinlich erscheint dir das unmöglich, aber es ist möglich. Meistens ist die erste Liebe nicht die Liebe des Lebens, meistens ist sie einfach nur eine Erfahrung.

Ich konnte atmen. Ich habe mich gefühlt. Meinen ganzen Körper. Kaputt, ausgelaugt aber dennoch lebendig.

Ich nannte Dich mal meinen Beschützer. Aber bei uns war es irgendwie anders. Du sagtest immer „Ich würde für Dich durchs Feuer gehen“, doch am Ende war es ich, die verbrannt ist. Ganz alleine im Höllenfeuer. Du hast immer so getan, als würdest Du auf mich achten, dass Du mich in Sicherheit bringst, als Beweis deiner Liebe zu mir. Aber als meine rosarote Brille ihre ersten Risse bekam und die Realität begann durch die kleinen risse zu strahlen, konnte ich zum ersten mal einen Blick auf die Wahrheit erhaschen. So mag es nach all dem Schmerz, den Du mir angetan hast, seltsam erscheinen. Vielleicht hast Du ich wirklich so gut wie möglich geliebt, aber unglücklicherweise war es einfach nicht die Art von Liebe, die ich brauchte. Ich habe dir Million Chancen gegeben, in der Hoffnung, dass du mir nur ein einziges Mal zeigst, dass du eine Chance genutzt hast. Die bittere Wahrheit ist, dass ich dir jede Lüge und jede Entschuldigung, die du mir gesagt hast, geglaubt hab und ich immer neue Ausreden erfunden hatte. Aber es ist der Tag gekommen, an dem ein Herz wie das meine müde geworden ist, müde von dieser Einseitigkeit. Der Tag, an dem mein Verstand sich vor mein Herz stellt, es klart auf in meinem Kopf und der Prozess des Realisieren’s einsetzte. Und dieser Tag hat mein Herz gebrochen, denn auch das stärkste Herz hat seine Sollbruchstelle. Es könnte eine Weile dauern, aber dieser Tag an dem ein gutes Herz dich aufgegeben hat, war der Tag, vor dem du dich am meisten gefürchtet hast, denn an diesem Tag hast du jemanden verloren, der selten ist, in einer Welt wie dieser.

Weißt du, du warst damals der Mensch, bei dem ich mich am wohlsten gefühlt habe. Ich denke noch oft an die Zeit zurück, in der wir füreinander da waren, gegenseitig unsere Wunden geheilt haben und wir zusammen glücklich waren. Du warst mein größter Halt und du hast mir so gut getan, wie niemand zuvor. Doch dann hast du angefangen, mich immer mehr von dir zu stoßen. Du hast nicht mehr mit mir geredet, hast mich ausgeschlossen, mich nicht mal mehr wirklich wahr genommen bis du mich dann schließlich ganz alleine gelassen hast. Und das einzige, was mir von uns geblieben ist, ist die Frage, ob du mich wirklich geliebt hast.

Du hast mich nicht geschätzt als ich da war, also vermiss mich nicht wenn ich gehe.

Abschließend bleibt zu sagen. Danke, dass Du mich hast gehen lassen. Letztendlich war ich es die, die Entscheidung traf zu gehen. Dein Zögern war es, dass mir den Raum gab, mich zu gegen uns zu entscheiden und mich selbst zu wählen. Die ersten paar Wochen war ich wütend, ich war verletzt und ich war verwirrt. Jetzt kann ich nur sagen, dass ich erleichtert bin. Denn indem Du mich gehen ließest, hast Du mich vor schlimmerem bewahrt. Mich bewahrt vor dem endgültigen Zusammenbruch. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich die Wahrheit je erkannt hätte, wenn Du nicht darauf bestanden hättest, dass wir uns trennen sollten. Vielleicht wäre die Wahrheit für immer tief in mir drin begraben geblieben, weil ich mir täglich weiter die Selbstlügen erzählt hätte oder es hätte sich aufgestaut, bis ich explodiert wäre. Heute glaube ich daran, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert. Vielleicht wolltest Du mir einfach nur beibringen mehr Selbstvertrauen zu haben. Vielleicht wolltest Du mir helfen auf den höchsten Gipfel zu kommen, nur um mich dann wieder hinunter ins Tal zu schubsen und ich so lerne, mich selbst wieder aufzubauen. Ich bin jetzt stärker wegen Dir. Ich weiß jetzt was ich wirklich verdiene. Und eines Tages werde ich von jemandem die selbstlose Liebe bekommen, die ich Dir so verzweifelt zu geben versuchte.

Wenn du jemanden verlierst, dann verlierst du ihn nicht nur an dem Tag an dem ihr euch auf wiedersehen sagt. Du verlierst ihn jedes Mal wenn du ein Auto siehst, das so aussieht wie seins. Du verlierst ihn jedes Mal, wenn sein Lieblingslied im Radio kommt.
Du verlierst ihn jeden Abend wenn du alleine in deinem viel zu großen Bett liegst.
Und wenn du morgens aufwachst und auf das leere Kissen neben dir starrst, verlierst du ihn wieder. Ich wünschte, ich könnte dir erzählen, was mich wirklich beschäftigt. Ich wünschte, ich könnte es dir sagen, damit ich nicht mehr so alleine mit meinen Gedanken bin. Aber ich kann nicht und deswegen bleibe ich eine Gefangene in meinem eigenen Kopf, mit der Hoffnung, irgendwann ausbrechen zu können. Es wird immer Momente geben in denen ich mich fragen werde wie es deiner Familie wohl geht oder was zur Zeit dein Lieblingslied ist. Das ist einfach der Lauf des Lebens. Du verlierst jemanden und wirst dich für immer fragen wie sein Leben ohne dich wohl ist. Es wird weh tun und dir das Herz raus reißen. Und auch wenn es dir unglaublich weh tut, wirst du irgendwann merken, dass Abstand das Beste ist, um über jemanden hinweg zu kommen. Und das musst du, egal wie sehr du ihn liebst. Und das wirst du auch, egal wie unmöglich es dir jetzt erscheint. Vielleicht laufen wir uns in 5 Jahren mal über den Weg und ich werde dir erzählen wie verliebt ich damals in dich war und dann werden wir beide darüber lachen, wie wir uns gegenseitig das Herz gebrochen haben.

Ich bin immer noch dabei herauszufinden wer ich wirklich bin. Du gabst mir die Chance, indem Du mich gehen ließest, das nächste Kapitel meiner Selbstfindungsphase aufzuschlagen. Während es mir leid tut, dass Du der Kollateralschaden auf dieser Reise meiner Selbstentdeckung warst, bin ich dir trotzdem für immer dankbar, dass Du mich hast gehen lassen.

 

Manchmal ist das Schwierigste nicht das Loslassen, sondern zu lernen, von vorne anzufangen.

 

https://youtu.be/ws0keQ7GxKE

 

<<July>>

 

Stille Wasser sind tief.

Du bist mein wunder Punkt.

 

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 Du bist das, was mir immer am meisten weh tun wird.

Jeder Mensch verliert in seinem Leben etwas. Einiges hat mehr Bedeutung, anderes hat weniger Bedeutung. Doch bei allem schmerzt uns der Verlust. Vor allem wenn der Verlust für uns eine große Bedeutung hat. Wir alle haben unsere eigene Art mit Verlust umzugehen. Die nicht genug Kraft besitzen, lassen sich oft gehen, wollen keine Hilfe und hinterfragen ihren Verlust. Die Stark genug sind, akzeptieren ihren Verlust nach einiger Zeit und können irgendwann los lassen. Natürlich gibt es noch andere Arten. Doch das sind auch die Beispiele nach denen ich gehandelt habe. Verluste zu ertragen ist immer schwer. Niemand sollte einen Verlust alleine verkraften. Mit jemanden seine Probleme zu teilen, nimmt etwas von den Schultern. Nach Außen hin scheinen wir perfekt, so endlos gut gelaunt und glücklich. Wir machen uns Dinge vor, um das Leben erträglicher zu machen, damit der Schmerz zumindest nach so langer Zeit endlich abstumpft. Wir geben vor, glücklich zu sein, während wir am Ende sind und nicht weiter wissen. Wir trauen uns nicht mal, diese Gedanken mit unseren engsten Freunden zu teilen, aus Angst, wir könnten sie damit belasten.

Wir verdrängen, weil das einfacher ist, als los zu lassen. Wir weinen nur, wenn uns keiner sieht und reden nur über das Nötigste. Wirklich wissen, wo wir hingehören tun wir schon lange nicht mehr und alles, was wir tun, ist warten. Wir wissen nicht mal worauf, aber wir warten. Ich glaube, das ist es, warum wir nicht wissen, wann genug ist. Weil wir immer auf der Suche nach etwas sind, was unserem Leben einen verdammten Sinn gibt. Wir lassen nicht locker, selbst wenn wir wissen, dass uns das, was wir haben nicht glücklich macht. Und das nur, weil wir Angst haben, dass das, was uns wirklich glücklich macht, nie passiert. Dass das Warten auf den Tag, an dem alles besser wird, umsonst war. Dass dieser Tag einfach niemals kommen wird. Ich glaube wirklich, das ist es, warum wir nicht loslassen können. Wenn du einmal so sehr verletzt wurdest, wirst du niemals mehr so sehr Vertrauen fassen können wie davor. Du wirst dir stäIMG_2442ndig Vorwürfe machen, du wirst dir ständig einreden schlecht und falsch zu sein. Du wirst nie wieder der sein, der du davor warst. Liebe wird für dich zum täglichen Kampf, Hass und Traurigkeit sind deine ständigen Begleiter. Der dumpfe Druck in deiner Brust macht dich müde. So geht es weiter, und weiter, und weiter, und du hängst darin fest wie eine Schallplatte.

“Wir müssen das Leben, das wir geplant haben, los lassen, um das Leben zu leben, das uns erwartet.”

Wir können nur hoffen, dass unser aller letzter Gedanke positiv ist. Damit dieser lebenslange Kampf nicht ganz umsonst war.  Als ich realisierte, was ich alles verloren hatte, fing mein Herz langsam an zu brechen. Und mit der Zeit merkte ich, wie etwas in mir drin immer mehr kaputt ging. Doch das Schlimmste daran war nicht der Schmerz. Es war das Wissen, dass ich keine Kraft mehr hatte, um mit dem Schmerz umzugehen. Es war das Wissen, dass ich mich selbst nicht mehr halten konnte und mich immer mehr verlor.  Das sind Gefühle, die keiner verstehen würde, weil ich sie nicht erklären kann, weil ich sie selbst nicht verstehe. Ich mache mir Sorgen. Zum aller ersten Mal mache ich mir Sorgen um mich selbst, weil ich den Kontakt zu mir immer mehr verliere. Ich verliere Kontakt zu dem Teil von mir, der Schmerzen spürt und sie verarbeitet.

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Ich weiß, dass es weh tut, dass der Schmerz da ist, aber ich spüre ihn einfach nicht. Ich spüre mich nicht. Das ist wie als würdest du einen Menschen, der kein Gefühl mehr in den Beinen hat, mit heißem Wasser verbrennen. Und man weiß, es tut weh, aber man fühlt es einfach nicht. Es ist wie ein Taubheitsgefühl, aber kein körperliches. Ein seelisches Taubheitsgefühl und genau deswegen mache ich mir Sorgen um mich. Ich fühle mich taub, auch wenn es weh tut.

Wenn sich zwei Menschen lieben oder auch nur anfangen sich ineinander zu verlieben, ist das die schönste Sache der Welt. Die schrecklichste Sache der Welt ist, wenn beide den Moment verpassen sich das zu sagen. Wenn beide danach wissen, dieser eine Moment kann nicht zurückgeholt werden, wenn beide realisieren die Chance auf Liebe vertan zu haben. Aber eins ist sicher: Es wird immer einen geben, der vergisst und das Interesse verliert, und einen der hinterher trauert und sich abends im Bett alle möglichen Szenarien ausmalt, wie sie sich wieder treffen könnten. Ich frage mich, was aus diesem Mensch geworden ist. Ich frage mich, was passiert ist, dass er nicht mehr der ist, der er war. Wie kann ein Mensch, der so gut zu mir war, der immer für mich da war, der hinter mir stand und mir das Gefühl gegeben hat, wirklich zu lieben und glücklich zu sein.Wie kann mir dieser Mensch so oft mein Herz brechen? Alleine, wie gut es mir ging, nur wenn ich in seiner Nähe war, wie lieb und perfekt er einfach war. Wie kann dieser Mensch mich mit Absicht noch mehr verletzen? 

Und heute läuft er an mir vorbei, schaut mich an wie als wäre ich eine Fremde, als wäre da nie etwas gewesen, als hätte er mich nie verletzt, als hätten wir uns nie geliebt. So wie ein alter Hit, den wir zufällig im Radio hören und der die Gefühle aus längst vergangenen Tagen zurückbringt. Wie ein Plattenspieler der an einer Stelle hängen geblieben ist, und dasselbe immer wieder und wieder wiederholt. Genauso gibt es manche Geschichten, die immer wieder aufblitzen. Und du weißt, wie sie enden. Du hast dieses Kapitel schon oft genug gelesen, und doch schlägst du es immer wieder auf. 

Aus aufgeschlürften Knien wurden, gebrochene Herzen, aber wir wollten ja so schnell erwachsen werden.

Vielleicht ist es ja wahr. Vielleicht suchen wir wirklich nur krankhaft nach einem Sinn, der es leichter für uns macht, jeden Morgen aufzustehen und nicht am Ende zu sein. Vielleicht IMG_2441hängen wir genau deswegen so lange an Dingen, die uns längst verlassen haben. Vielleicht leben wir genau deshalb in der Vergangenheit und erinnern uns täglich an Freundschaften, die gar nicht mehr existieren. Vielleicht bleiben wir nur deswegen bei jemandem, der uns ständig verletzt. Aus Angst, es könnte ohne die Person noch viel schlimmer werden. Vielleicht suchen wir einfach nur krankhaft nach etwas, das es wert ist, gefunden zu werden. Etwas, das bleibt. Etwas, das den Tag erträglicher macht. Ich meine, wie paradox ist das? Wir bleiben bei Menschen, die uns verletzen. Die uns jeden Tag auf’s Neue beweisen, dass sie unsere Zeit gar nicht wert sind. Wir weinen Menschen nach, weil sie gegangen sind, wenn wir sie am meisten gebraucht haben. Wir hassen uns selbst dafür, dass eine Person uns so sehr weh getan hat. Letztendlich ist es ihre Schuld, nicht unsere.

Und dennoch machen wir uns selbst für dieses Chaos verantwortlich. Trotzdem sind wir es am Ende, die traurig sind. Trotzdem sind wir es, die unglücklich sind. Wir Menschen wissen nie, wann es genug ist. Wir hoffen ständig, dass es ein ausschlaggebendes Ereignis gibt, was alles verändert. Was alles wieder macht, wie es einmal war. Wir klammern uns krankhaft an Ereignisse, die uns einmal glücklich gemacht haben und vergessen, etwas für unsere Gegenwart zu tun. Wir trinken, wir rauchen, wir versuchen alles mögliche, damit der Schmerz, der danach bleibt, endlich nachlässt. Weiter wissen wir danach auch nicht. Besser geht es uns danach erst recht nicht. Wir küssen Fremde, um die Person, die wir lieben, zu vergessen. Wir suchen uns neue ‘Freunde’ um die alten nicht mehr zu vermissen. Aber wir selbst sind die besten Schauspieler.

“Ich meine, kennt ihr das? Wenn ihr in alles etwas reininterpretiert? Wenn jemand mal keinen Smiley schreibt, wenn jemand mal “Hallo” anstatt “Hey Darling” auf dein “Guten Morgen” antwortet, kurzgebunden ist, wenn dein Freund oder deine Freundin dich am Anfang eurer Beziehung mal an einem Abend nicht zum Abschied küsst. Obwohl du es dir erhofft hättest. Und man in Allem irgendeinen Fehler sieht. Einen Fehler bei sich selbst. Die Angst hoch kocht, dass bald wieder alles vorbei sein könnte. Man wieder alleine da steht. Dieses Pochen in der Brust, dieser Herzschmerz wegen Lappalien wieder stärker wird. Und man Freunde fragt, Verwandte, jeden nach Meinung fragt. Nur um zu beurteilen was eine kleine Handlung für einen großen Sinn mit sich zieht. Das, ist schmerzhaft. Das, ist anstrengend. Und das, macht in den meisten Fällen die schönen Zeiten die wir erleben zu Nichte. Weil uns immer die schlechten Gedanken einholen. Die schlechten Gedanken, die unserer eigenen Fantasie entspringen.IMG_2440

Aber ich versuche es doch. Ich möchte ja neue Leute kennenlernen, wirf mich ins kalte Wasser und gehe raus. Ich versuche doch Spass zu haben aber ich bin immer dieser stille Typ am Seitenrand, der nicht zu Wort kommt. Ich versuche immer wieder ein Gespräch aufzubauen, aber es klappt nicht. Ich bin unter Leuten, verzweifle innerlich aber. Soll mich das den Rest des Lebens begleiten? Bin ich wirklich dazu verdammt mich immer so allein und unwichtig zu fühlen? Immer stehe ich nur rum, verstumme und bin wieder nur auf mich eingestellt. Jeder scheint Spaß zu haben aber warum zur Hölle kann ich das nicht haben? 

Manchmal bedeutet Liebe, Menschen los zu lassen und Abschied zu nehmen, wenn es für diejenigen besser ist. Es bedeutet, so selbstlos zu sein, dass man seinen eigenen Schmerz in Kauf nimmt, um die andere Person glücklich zu sehen. Aber manchmal bedeutet Liebe auch, trotz all’ den Streitereien und Unstimmigkeiten noch für das zu kämpfen, was man hat und nicht aufzugeben. Und jetzt frage ich mich, woher man weiß, welchen Weg man gehen soll. Woher soll man wissen, ob es besser ist loszulassen und den anderen nicht mehr zu verletzen oder um ihn zu kämpfen und die Liebe zu retten? Soll man selbstlos sein und den anderen einfach seinen Weg gehen lassen, obwohl man selbst daran zerbricht? Oder soll man seine ganze Kraft zusammen nehmen und dafür sorgen, dass es besser wird? Das Problem mit der Abhängigkeit ist, dass es nie gut ausgeht. Denn irgendwann wird das was uns das high sein beschert, egal was es ist, aufhören uns ein gutes Gefühl zu verschaffen, und anfangen weh zu tun. Es heisst dass man die Sucht nicht loswerden kann, bevor man den absoluten Tiefpunkt erreicht hat. Aber woher weiss man wann das ist? Denn egal wie sehr uns eine Sache auch verletzt, manchmal schmerzt es noch vielmehr sie los zu lassen.

,,Du hast Schatten hingebracht, wo es früher einmal hell war.”

Unsere Liebe war nie einfach. Aber die einzige Sache, bei der ich mir in meinem Leben wirklich sicher war, ist, dass unsere Liebe echt war. Ehrlich, aufrichtig und stark.
Und wenn ich eins in meinem Leben gelernt habe, dann dass es manchmal egal ist, wie stark die Liebe ist, denn unkaputtbar ist sie nicht und alles ertragen kann sie auch nicht.

 

>>July<<

Du bist mein wunder Punkt.

Die Maske fällt.

 

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Angst sind die stärksten Fesseln im Leben. 


Ich werde nicht ohnmächtig. Ich bekomme nur keine Luft, weil es so heiß und stickig ist. Mir ist nur schwindelig, wegen der Reizüberflutung. Mein Herz schlägt nur so schnell, weil es glaubt, die Situation sei gefährlich. Aber es ist nichts. Mir passiert nichts. Es ist alles gut. Mein Kopf pocht und schmerzt. Mir wird übel. Tränen schießen mir in die Augen. Alles kribbelt. Meine Gelenke schreien vor Schmerz. Bilder drehen sich in meinem Kopf. Ich habe das Gefühl ich muss mich übergeben. Meine Füße sind plötzlich eiskalt. In meinen Zähnen summt es. Jetzt läuft eine Träne die Wange hinunter. Meine Hände umfassen meine Ohren, als wollte ich die Welt nicht mehr hören. Das Problem ist, die Stimmen sind in meinem Kopf und sie streiten viel zu laut um sie übertönen zu können. Ich scheine mich wie durch Pudding zu bewegen, ich bin unendlich langsam, alles rast an mir vorbei. Mein Kopf fährt Zug. Es ist dieser Moment, auf den ich jede Nacht zuarbeite, der mich ironischerweise wachhält. Und innerlich zu jubilieren. Laut loszulachen. Der Bann ist gebrochen, meine Starre hat sich in Endorphine aufgelöst und ich drehe mich um, auf der Suche nach dem Ursprung des Problems. Es gibt ihn nicht. Wahrscheinlich hat mein Gehirn nur eine logische Erklärung für meine Panik gesucht. Die Frage ist, mit wie vielen Medikamenten ihr mich noch vollstopfen wollt, bis ihr merkt, dass kleine weiße Pillen keine Liebe ersetzen und genauso wenig Erinnerungen löschen.

 

Jedes Erlebnis beeinflusste jede Entscheidung – und wenn es um traumatische Erlebnisse ging, nahm die Vergangenheit in der Gegenwart fast allen Raum ein.

 

Ich sitze auf dem Bett und starre die weiße Wand, mir gegenüber, an. Einfach so. Ohne ersichtlichen Grund.
 Noch vor ein paar Stunden hatte ich einen relativ guten Tag. Ich habe es sogar geschafft mal wieder frei zu lachen und gewisse Dinge aus meinem Kopf zu verbannen.
 

20158559_1872911866362135_1287762504_nDoch von einer Sekunde auf die andere überfällt mich wieder das grauenvolle Gefühl der Leere und des Schmerzes. Es gab keinen Auslöser für diesen plötzlichen Gefühlsumschwung. Es passierte einfach.
 Das geschieht zwar sehr oft, aber bis heute habe ich noch keine Erklärung für dieses Verhalten gefunden.
 Also sitze ich da. Stundenlang. Nicht in der Lage mich zu bewegen, da alle negativen Gedanken und Emotionen, die ich wenigstens für eine Weile aussperren konnte, mich wie ein gigantischer Tsunami erfassen und zu Boden drücken. Der Druck auf meiner Brust ist so groß, dass mir das Atmen schwerer fällt als es eigentlich sollte.
 Und obwohl der Tag eigentlich gut verlaufen ist, bin ich dennoch nicht im Stande, etwas Anderes als den Schmerz​ und die Leere zu spüren. Ich bin nicht in der Lage mir die schönen Momente des Tages ins Gedächtnis zu rufen, da sich dort wieder die Dinge eingenistet haben die ich kurzzeitig verbannen konnte.
 Ich kann bloß hier sitzen und warten bis es wieder erträglicher wird.

 
Diese kleinen Panikattacken, die niemand sieht. Das Zittern der Hände, die leeren Augen, die kaputten Lippen, die nervösen Bewegungen, das Luftanhalten, um ja nicht zu schreien. Die Momente, wo die Angst dich erdrückt und du nicht mehr atmen kannst.
Das traurige an psychischen Krankheiten ist, dass sie dem Mensch komplett verändern. Meistens nicht nur den Betroffenen selbst, sondern auch die Menschen, die ihm Nahe stehen.
 Egal wie gut man es am Anfang verstecken kann. Bei jedem kommt der Punkt, an dem er den innerlichen Druck nicht mehr aushält. Der erste Zusammenbruch. Stück für Stück geht die Seele kaputt. Es geht einfach nicht mehr. Man muss reden, man braucht Hilfe. Niemand hört zu, niemand versteht es. Man zieht sich zurück, bleibt in seinem Zimmer. Es ist unmöglich die Krankheit noch zu verstecken und vor irgendwem geheim zu halten.. Klar sehen sie es, aber das heißt noch lange nicht, dass sie es nur ansatzweise verstehen. Freunde und Familie machen sich fürchterliche Vorwürfe, nicht genug da gewesen zu sein. Nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt haben. Selbst wenn man für sie so tut, als ob alles gut wäre, weiß man ganz genau, dass es nicht besser wird und schon gar nicht wieder gut. Psychische Krankheiten verändern das ganze Leben und manchmal sogar mehr als eins. Sie verschwinden nicht so schnell wie eine Grippe. Sie nehmen dir alles und sie bleiben.

Ich fühle mich wie eine Marionette, deren Fäden du in der Hand hast. Du kannst alles mit mir machen, und ich bin zu schwach um mich zu wehren.

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Es hat mich viel eher wie durch einen spontanen Impuls bewegt, mich hinzusetzen und Worte aufzuschreiben, als dass ich großartig lange darüber nachgedacht habe diesem Blog ein paar Fetzen Sprache zu geben. Ich habe mich nie mehr von unsichtbaren, unbenennbaren Dingen ausgeraubt gefühlt, was das Innenleben meines Kopfes und meinerSeele anbelangt. Es ist doch verrückt, wie man sich über seine Jugend hinweg, über sein Leben so die späteren Fundament Steine seiner Persönlichkeit erarbeitet, irgendwann vielleicht sogar so etwas zusammengebastelt bekommt, was sich so anfühlt als sei man im Reinen mit sich selbst und gar nicht mal mehr allzu sehr sein eigener ewig größter Feind. Und kaum ruht man sich zwei Minuten auf diesem Luxus aus steht man auf sinkendem Schiff.

Ich habe mein Leben lang mit meinen hinterlistigen Schein-Freunden Depression und Panikattacken zu tun. Oftmals ist diese Welt auch ein Stück weit sogar Komfort-Zone und es ist nur zu einfach, zu glauben die Dinge seien nun für immer so und was sollte einen auch jemals wieder heile machen? Es gab die letzten Jahre immer wieder Phasen die mich haben denken lassen, so schlimm wäre es noch nie gewesen und wenn das Fass jetzt nicht überläuft, weiß ich nicht einmal, warum und wie ich das überstanden habe. Ich glaube bis heute, dass Depressionen für viele Menschen theatralische Fantasieprodukte sind, nicht greifbar und oftmals mit Betrübtheit in einen Raum geworfene Übertreibungen.

Die Nähe zu Menschen zu suchen, die einem, nun ja, eben am nächsten sind und sich von Freundschaft und Liebe wieder auf die Beine helfen zu lassen. Die meiste Zeit des Jahres habe ich mich schwächer denn je gefühlt und so als sei es nur ein noch größeres Zeichen von Schwäche, die Arme nach zwischenmenschlichem Kontakt auszustrecken. Meine Schlaflosigkeit hat es noch nie zuvor mehr bis an die Spitze getrieben, noch nie habe ich regelmäßig drei Nächte am Stück Schlaf verloren, weil mich trotz jeder absoluten körperlichen und mentalen Übermüdung meine Angstzustände einfach nicht haben ruhen lassen. Noch nie hat mich meine Unzufriedenheit zynischer und verbitterter gemacht und noch nie habe ich all meinen Verstand und meine Kraft zusammengerissen und versucht all diesem Bullshit ein Hindernis in den Weg zu stellen, damit ich nur irgendwie wieder anfangen konnte, wieder ich selbst zu werden.

 

20134526_1872911846362137_1048467140_nAm Anfang versucht man mit jemandem über das, was in einem vorgeht und einen quält, zusprechen, doch zu hören bekommt man nur:„ Das ist nicht so schlimm. Jeder hat mal schlechte Zeiten, aber das geht wieder vorbei.“
 Man wartet also. Darauf das diese “schlechte Zeit“ endlich wieder vorbei geht, aber irgendwie wird es von Tag zu Tag schlimmer. Die negativen Gedanken und Emotionen treiben ein zur puren Verzweiflung und man versucht erneut sich jemandem zu öffnen. Aber auch diese Person nimmt das nicht so ernst und meint :„Mach nicht so ein Drama daraus. So schlimm kann es gar nicht sein, wenn du immer noch lachen kannst. “ 
Immer und immer wieder versucht man mit jemandem zu reden, aber niemand versteht wirklich was in einem vorgeht. Wie sehr die eigenen Gedanken und Gefühle einen zerstörten können, also gibt man auf. 
Von niemandem ernst genommen entschließt man sich dazu einfach nicht mehr darüber zu sprechen. Wieso auch? Darüber zu reden macht alles nur noch schlimmer und das ist wirklich das letzte was man im Moment gebrauchen kann. Man verstummt immer mehr und mehr. Der quälende Schmerz, die Leere und die eigenen Gedanken haben so viel in den dunklen Abgrund gerissen, dass nur noch eine leere Hülle übrig ist. Kalt, leer und stumm.

“Wenn das Herz zerreißt, die Seele vereist, wenn du am Abgrund stehst, erst dann weißt du wie es mir geht.”

Es sind diese Momente. Diese Phasen. In denen mir klar wird. Ganz klar und deutlich. Zu was ein Mensch fähig sein kann. Wie groß Willensstärke sein kann. Wie stark Lebenslust sein kann. Wie zerbrechlich ein Mensch sein kann. Und wenig später. Nach einem Moment der Schwäche. Erneut Stärke zeigen kann. Kampfgeist. Und Lebenshunger. Ja sogar Humor.Wie ein Mensch sich abends voller Angst und Traurigkeit ins Bett legen kann. Und am nächsten Morgen nach einer fast schlaflosen Nacht. Aufsteht. Und da weiter macht. Wo man aufgehört hat. Da weiter kämpft. Wo man am Tag zuvor wieder mal aufs Neue zerbrochen ist. Weil man möchte ja doch etwas erleben. Solange man es noch kann. Man möchte egal wie bitter und unfair alles ist. Am Leben teilhaben. Es sind diese Momente. Diese Phasen. In denen ich geflasht bin. Überwältigt bin. Von mir selbst. Von all denen. Die am nächsten Tag aufstehen. Und weiter machen. Wieder stark sind. Es ist mir ganz wichtig für ein paar Momente wie ich sitze und schreibe, offen darüber zu sprechen, was mich bewegt oder was nun eben ausgelöst hat. Dass ich, glaube ich, ein paar Jahre lang genug auffassen konnte, wie in dieser schwachsinnigen Scheinwelt, aber um Himmels Willen bloß bitte nicht über Banalitäten wie diese gesprochen werden. Und tut man es doch, wird alles und jeder in unmittelbarer Nähe in kürzester Zeit nervös und die Dinge werden schnell mit dem nächsten oberflächlichen Gerede überkompensiert.

20117333_1872911859695469_1583444764_nIch weiß du bist immer da. Und du wirst auch immer bleiben. Aber ich habe trotzdem ein Leben. Ich habe jeden Tag. Jede Stunde. Jede Minute. Für mich. Du nimmst mir eine Menge. Du gibst mir aber auch eine Menge. Das soll nicht heißen, dass ich dir deswegen dankbar bin. Niemals werde ich das sein. Aber ich genieße jeden Moment. Jede Sekunde. Vielleicht mehr als andere es tun. Weil ich es kann. Das wirst du mir – solange ich atme – nicht nehmen können. Auch wenn du mich in die Knie zwingst. Wenn du mich nachts nicht schlafen lässt. Wenn du mir 24/7 Schmerzen bereitest. Wenn du mir Panik und Heul Attacken bescherst. Weil ich ganz und gar nicht mehr stark bin. Sondern schwach und müde. Wenn ich eigentlich keine Lust mehr habe. Wenn du dafür sorgst, dass Menschen, Freunde, sich von mir abwenden. „Weil sie damit nicht klarkommen“. Nicht wissen, wie man mit mir umgeht.

Dieser traurige Moment, wenn dein Herz dir zuflüstert: „Können wir bitte kurz aufhören stark zu sein? Ich kann echt nicht mehr.“

Es werden Tage kommen, an denen dir alles zu viel wird. Du wirst schreien und weinen und mit der Faust gegen die Wand schlagen, weil du so verzweifelt bist. Vielleicht siehst du es noch nicht. Aber es werden auch Tage kommen, an denen du schreien könntest, weil du so unbeschreiblich glücklich bist. Tage, die dir zeigen, wieso du nicht aufgegeben hast. Bessere Tage sind auf dem Weg. Ich bin wahnsinnig froh, dass sich dieses Jahr besser anfühlt und ich langsam wieder auf dem Weg bin, mein eigentliches hoffnungsvolles Ich wiederzufinden. Am Ende des Tages bleibt uns allen unsere Menschlichkeit. Angstzustände und Depressionen sind reale Dinge, mit denen sich zu viele Menschen alleine gelassen fühlen. Du bist nicht allein und es ist wichtig, es mit ein bisschen Geduld und jeden Tag ein bisschen mehr Selbstakzeptanz anzunehmen, dass nichts davon definiert wer du bist, auch wenn es eine gewisse Zeit lang aus dir heraus  saugt, was du in deinem Herzen trägst und was du dir erarbeitet hast. Die beschissensten Monate und selbst die schlimmsten Jahre gehen irgendwann zu Ende und alles was zählt, ist, dass du durchgehalten hast, bis hier her.

Wir haben keine Kontrolle darüber was uns geschieht in unserem Leben, wir haben aber Kontrolle darüber was wir daraus machen, wie wir damit umgehen und was wir daraus lernen. Jede Erfahrung, egal wie negativ sie auch sein mag, kann uns immer helfen. Wenn dir etwas Schlechtes passiert kannst du entweder darin versinken oder daraus empor steigen und Stärke gewinnen. Das ist definitiv eine Entscheidung, die man selbst treffen kann.

 

Man muss sich seinen Ängsten stellen, um sie los zu werden.

 

>>July<<

Die Maske fällt.

Was ist das zwischen uns?

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Zu viel Stress.
Zu viel Schmerz.
zu viel Druck.

Dieses Jahr bestand nur aus tausend schmerzhaften Momenten. Aus unzähligen Enttäuschungen und schlaflosen Nächten, aus Freunden, die gar keine waren und aus Menschen, die einen fallen gelassen haben, aus hoffnungsloser Liebe und unerwiderten Gefühlen, aus gebrochenen Herzen und Nervenzusammenbrüchen, aus Wut, Trauer und Hass, aus endlosen Kämpfen mit sich selbst und Minderwertigkeitskomplexen, aus tausenden Fragen, auf die man nie eine Antwort bekam und aus dem verzweifelten Suchen, die Antwort doch noch zu bekommen, aus Kontaktabbrüchen und Ignorieren, aus Momenten, in denen man seinen Traum aufgeben musste, weil es nicht anders ging, aus Schuldgefühlen und Selbsthass, aus schwachen Momenten und innerlichem Zerbrechen, aus verheulten Augen und zitterndem Körper, aus gebrochenem Vertrauen und verlorener Hoffnung, aus Momenten voller Verzweiflung und Angst, aus dem17496339_1802509313402391_801484607_n ständigen Kämpfen um Freundschaften und Beziehungen, aus den Momenten des allein seins und der Einsamkeit, aus unzähligen Worten, die keine Bedeutung hatten und Versprechen, die gebrochen wurden, aus Streitereien und unnötigen Diskussionen, aus Menschen, die einen ausgenutzt und verarscht haben, aus verspielten Chancen und verschenkter Zeit, aus verlorenen Werten und Prinzipien, die aufgegeben wurden, aus gespielter Nettigkeit und heuchlerischem Verhalten, aus kalten Nächten und kalten Herzen, aus der schmerzhaften Leere, die Personen hinterlassen haben und aus Löchern im Herzen, die niemals zuwachsen werden, aus Liebeskummer und verlorenen Freundschaften, aus Vermissen und Sehnsucht, aus zerbrochenen Welten und Scherben des Lebens.
Dieses Jahr bestand nur aus tausend schmerzhaften Momenten.

Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich so sehr in einen Menschen verlieben kann. Niemals hätte ich gedacht, dass jemand mich und meine Macken so gut kennt und trotzdem bei mir bleibt. Liebe tut weh, auch wenn man glücklich ist. Jeder Abschied tut weh, jeder Kuss, weil er so schön ist und jede Umarmung, aus Angst, dass es die letzte ist. Die wirklich große Liebe schmerzt, denn sie berührt einen tief im Herzen, doch genau diese Liebe ist das schönste Gefühl.

Das mit dir hat mich geprägt.

 

Am Anfang sind wir alle wasserdicht, aber dann passieren Dinge. Leute verlassen uns, lieben uns nicht, verstehen uns nicht, oder wir verstehen sie nicht und wir verlieren, scheitern und tun einander weh. Und so bekommen wir Risse. Als Kind habe ich nie einen Gedanken verschwendet, dass es mir mal psychisch so schlecht gehen wird. Mit einem Mal spürte ich eine schmerzhafte Leere in mir. Wie seltsam, da17496166_1802509300069059_1206232404_ns Leere so wehtun konnte. Es ist, als ob wir leiden und wir unseren Schmerz nicht zeigen dürfen, damit sich niemand unwohl fühlt. Und in Wahrheit versinke ich jeden Abend aufs neue in Tränen.

Wir können froh sein, dass wir unsere Fantasie haben. Es gibt Tage, da brauchen wir ganz dringend schöne Gedanken um mit der Wirklichkeit fertig zu werden, oder um in die Wirklichkeit zurück zu finden. Und auch wenn man kein Experte für Fantasie und Witzigkeit ist, tief in uns allen gibt es eine Gabe. Die Gabe Andere zu inspirieren. Ihnen Kraft und Hoffnung zu schenken. Damit können wir fast alles überstehen.

Zu sehen, wie sich ein geliebter Mensch immer und immer weiter entfernt, kann sogar den stärksten Menschen auf die Knie fallen lassen.

Aber manchmal nutzt uns das alles nichts. Die Fantasie hilft nicht auf Dauer, denn der Schmerz liegt im Augenblick Doch was bringen mir Gefühle, die mich immer weiter von mir selbst entfernen? Ich verstehe mein eigenes Muster nicht. Ich verstehe nicht, wie ich mich jedes Mal so vergessen kann, während ich mich immer stärker in die Liebe fallen lasse. Wie können andere Menschen nur durch ein Gefühl solche Macht auf mich ausüben, wie kann ich so nachgeben, mich so klein machen, obwohl ich so ein starker Mensch bin und mein sehnlichster Wunsch ist, unabhängig zu sein. Wann verwandelt sich diese junge unabhängige Frau, in ein kleines, nichts sagendes Mäuschen? Ab wann kommt dieser Punkt in meinem Kopf, dieser Schalter der umgelegt und der Knopf gedrückt wird? Warum bin ich für das was ich liebe nur so aufopferungsvoll? Was habe ich davon, außer Schmerzen, außer Hoffnungen, falsche Erwartungen, es grenzt schon an Erpressung, was ich sehnlichst versuche zu geben. Immer geben, nie nehmen, immer austeilen, nie einstecken, immer groß und weit denken und dann immer tiefer sinken, weil zu hoch geflogen. Doch was bringen mir Gefühle, die mich immer weiter von mir selbst entfernen?

Am Ende geht’s nur darum, wie viel du einstecken kannst, bevor du zusammen brichst.

Ich verstehe mein eigenes Muster nicht. Ich verstehe nicht, wie ich mich jedes Mal so vergessen kann, während ich mich immer stärker in die Liebe fallen lasse. Wie können andere Menschen nur durch ein Gefühl solche17467582_1802509293402393_1605183222_n Macht auf mich ausüben, wie kann ich so nachgeben, mich so klein machen, obwohl ich so ein starker Mensch bin und mein sehnlichster Wunsch ist, unabhängig zu sein. Wann verwandelt sich diese junge unabhängige Frau, in ein kleines, nichts sagendes Mäuschen? Ab wann kommt dieser Punkt in meinem Kopf, dieser Schalter der umgelegt und der Knopf gedrückt wird? Warum bin ich für das was ich liebe nur so aufopferungsvoll? Was habe ich davon, außer Schmerzen, außer Hoffnungen, falsche Erwartungen. Es grenzt schon an Erpressung, was ich sehnlichst versuche zu geben. Immer geben, nie nehmen, immer austeilen, nie einstecken, immer groß und weit denken und dann immer tiefer sinken, weil zu hoch geflogen.

Wie viel Zeit verbringst du damit, über Sachen nachzudenken, die du nicht mehr ändern kannst?

Ist es nicht so, wir machen aus den kleinsten Versprechen die größten Hoffnungen, schmieden heimlich Pläne, die wir nie umsetzen werden und malen uns Gespräche aus, die wir nie führen werden. Wir sagen nie genau das, was wir denken, aus Angst, unser Gegenüber könnte nicht das gleiche fühlen. Gleichzeitig klammern wir uns, verzweifelt am jeden Grashalm und hoffen, dass es doch anders kommt, als wir es gewohnt sind. Wir würden so gerne so unendlich viel loswerden, aber anstatt das zu tun, verkriechen wir uns und hoffen, dass der Mensch, für den unser Herz schlägt, trotzdem Bescheid weiß. Wir sind gehemmt von der Angst, nicht gut genug zu sein, für den Menschen, den wir lieben und pressen uns in ein Kostüm, um ihm dennoch zu gefallen. Dabei vergessen wir uns völlig selbst. Wir suchen nach Antworten in Nachrichten, zuletzt onlines und Status updates und vergessen völlig, wie der Mensch sich gibt, wenn er in unseren Armen liegt.

Wir machen es uns schwer, weil wir wissen, wie selten es geworden ist, wirklich glücklich zu sein. Wir vermissen den Menschen, der vor uns steht, weil wir mit der Zeit ein völlig falsches Bild von ihm bekommen haben, welches wir uns voller Enttäuschung über banale Dinge selbst einreden. Wir fühlen uns missverstanden, schlecht behandelt und tun selbst nichts dagegen, außer warten. Warten auf Nachrichten. Warten, dass er online war. Warten auf eine Begegnung durch Zufall. Wir warten auf antworten, aus Angst, Fragen zu stellen und hören uns deswegen die skurrilsten Gerüchte an, fangen an sie zu glauben und 17496117_1802509326735723_248213702_nsind deshalb von einigen Menschen enttäuscht. Warum fangen wir nicht ehrlich damit an, ehrlich zu sagen, was wir fühlen? Ohne Rücksicht auf Verluste. Die Gefühle werden nicht erwidert? Ein Versuch war es wert. Wir sollen aufhören, immer nur Rücksicht auf andere zu nehmen und anfangen, auch mal an uns selbst zu denken. An uns selbst zu glauben. Aufhören zu hoffen, sondern anfangen zu machen! Wir sollten aufhören zu denken, dass wir nicht gut genug sind und anfangen, uns zu mögen, so, wie wir sind.

Du wirst denken dass der Schmerz nie aufhört, aber das wird er. Du musst ihn nur erst zulassen. Drück ihn nicht weg. Er ist viel größer als du. Lass dich fallen, als ob du ertrinkst. Aber irgendwann, wirst du anfangen zu schwimmen. Dann wird jeder Atemzug um den du kämpfst dich stärker machen. Und ich verspreche dir, du schaffst das.

>>July<<

Was ist das zwischen uns?

Was bleibt wenn du gehst?

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Wenn du denkst die Antworten zu kennen, stellt das Universum neue Fragen.

Es war nicht „mein“ Jahr. Aber es war ein Jahr. Wieder ist ein Jahr vorbei. Und ich bin noch hier. Am Leben. Dieses Jahr war beschissen. Dieses Jahr war gut. Es hatte Tiefen. Es hatte Höhen. Dieses Jahr passierte so intensiv. Und geht so schonungslos zu Ende. Dass keine best-moments-of-instagram-Funktion es schafft dem gerecht zu werden. Weil ich noch jeden einzelnen Tag im Kopf habe. Leute sind gegangen. Leute sind gekommen. Und für all die, die gekommen und geblieben sind, bin ich so sehr dankbar. Viele Menschen sind wichtig geworden. Sehr wichtig. Es geht mir nicht gut. Es geht mir aber auch nicht schlecht. Ich habe Menschen die mich unterstützen. Die mich lieben. Die da sind. Selbst wenn ich gemein bin. Ich bin nicht allein. Für mich das Wichtigste. Aber es bricht mir das Herz zu wissen, eine Lücke zu hinterlassen. Andere alleine zu lassen. Ich nehme keine Ziele mit ins nächste Jahr. Nur einige Wünsche. Wehmut. Große Angst. Und Hoffnung.

Liebes ich. Heute wirst du 24 Jahre alt. Und alles was ich dir zu diesem Tag sagen möchte ist. Ich bin stolz auf dich. Stolz auf das, was du bisher alles in deinen jungen Jahren geschafft hast. Wie du es meisterst. Dass du stark bist weißt du. Das ist eine Floskel, die sich schon lange in dein Hirn gebrannt hat. Weil du das nicht erst seit gestern bist. Dass du tapfer bist. Und verbissen kämpfst. Das alles weißt du. Du bist nicht allein. Und doch bist du es. Auf eine Art und Weise. Weil nur du in deiner Haut steckst. Sonst keiner. Du machst immer weiter. Irgendwie. Auch wenn es hart ist. Du bist der Meinung, dass ‚Kopf hoch‘ nur der Henker sagt. Du bist nicht optimistisch. Aber hoffnungsvoll. Du bist lebenshungrig. Du atmest nicht geräuschlos. Sondern schnappst lauthals nach Luft. Du bist trotz allem immer noch Du. Und voller Liebe. Nicht verbittert. Auch wenn dein Schicksal weiterhin offen ist. Es dich jederzeit mitten im Satz erwischen kann. Bist du dennoch voller Lebensfreude. Du fühlst dich nach all der Zeit nicht wie vierundzwanzig sondern wie neunzig. Aber du machst trotzdem weiter. Jeden Tag. Und das macht mich unendlich stolz. Weil es bedeutet dass du immer noch hier bist.

Ein gesunder Mensch hat 1.000 Wünsche, ein Kranker nur ein, dass er gesund wird.

Heute regieren hier Wut und Angst. Wegen Karl – Horst. Weil er Schmerzen verursacht. Weil man wegen ihm hier liegt. Weil man kürzlich ein falsches Medikament verabreicht hat. Weil einem bei Palliativ gleich sofort und nur das eine in den Sinn kommt. Das über das niemand so wirklich sprechen will. Weil die Immuntherapie mit den HI-Viren in der heißen Phase ist und sich wegen mir verzögert. Der Kampfgeist durchzuhalten wird erneut geweckt. Der stumme Schrei nach Zeit wird wieder lauter. Man schenkt dem Leben ein Lächeln. Trotz blöder Nachrichten. Trotz Kenntnis der Prognose. Denn das Leben ist schön. Freud und Leid. So nah beieinander. Seit gestern. Freude dass die Hirnmetas schrumpfen. Dank dem Cyberknife. Bestürzt weil Karl – Horst gewachsen ist. Nun fast granatapfelartig groß ist. Wohin mit der Angst und Wut.

superthumb-2Auch wenn du mich in die Knie zwingst. Wenn du mich nachts nicht schlafen lässt. Wenn du mir 24/7 Schmerzen bereitest. Wenn du mir Panik und Heulattacken bescherst. Wenn ich täglich an den Tod denken muss. Wenn du mich dazu bringst an Sterbehilfe zu denken. Weil ich ganz und gar nicht mehr stark bin. Sondern schwach und müde. Wenn ich eigentlich keine Lust mehr habe. Wenn du dafür sorgst, dass Menschen, Freunde, sich von mir abwenden. „Weil sie damit nicht klarkommen“. Nicht wissen, wie man mit mir umgeht. Was ich mittlerweile selbst auch nicht mehr weiß. Weil wer weiß das schon? Du bist ein Teil von mir. Du bist meine Geschichte. Du wirst immer meine Geschichte sein. Durch dich ist alles echt. Doch, du Krebs? Durch dich liebe ich das Leben noch mehr. Ich werde es immer lieben. Bis ich gehe.

Zwischen Gut- und Bösartig liegen manchmal nur Stunden, Tage, Wochen oder Monate. 
Man denkt man kann es steuern, dabei ist unsere Geschichte schon längst geschrieben.

 

Es sind diese Momente. Diese Phasen. In denen mir klar wird. Ganz klar und deutlich. Zu was ein Mensch fähig sein kann. Wie groß Willensstärke sein kann. Wie stark Lebenslust sein kann. Wie zerbrechlich ein Mensch sein kann. Und wenig später. Nach einem Moment der Schwäche. Erneut Stärke zeigen kann. Kampfgeist. Und Lebenshunger. Ja sogar Humor. Wie ein Mensch sich abends voller Angst und Traurigkeit ins Bett legen kann. Und am nächsten Morgen nach einer fast schlaflosen Nacht. Aufsteht. Und da weiter macht. Wo man aufgehört hat. Da weiter kämpft. Wo man am Tag zuvor wieder mal aufs Neue zerbrocsuperthumbhen ist. Weil man möchte ja doch etwas erleben. Solange man es noch kann. Man möchte egal wie bitter und unfair alles ist. Am Leben teilhaben. Es sind diese Momente. Diese Phasen. In denen ich geflasht bin. Überwältigt bin. Von mir selbst. Von all denen. Die am nächsten Tag aufstehen. Und weiter machen. Wieder stark sind. Nicht für jeden ist das selbstverst
ändlich. Schon gar nicht leicht. Aber es ist etwas wunderschönes. Was ganz Großes.

Und dann gibt es Menschen. Denen kann man gar nicht oft genug Danke sagen. Oder dem gerecht entgegenkommen. Für das was sie tun. Wie stellt man das an? Die Hilfe. Die Nettigkeiten. Die Kleinigkeiten. Und Großigkeiten. Ich nehme sie an. Und weine vor Freude. Und Dankbarkeit. Ich bekomme eine Gänsehaut bei all der Nächstenliebe. Ich bin
gesegnet. Und umgeben von Liebe.

Zwischen transnasaler Ernährungssonde und Morphium. Zwischen Freudentränen, Wut und Vielleichtheilungsschmerzen. Zwischen Trauer und Liebe. Hart am Kämpfen.

Weil heute ein schöner Tag war. Ein guter Tag. Weil es für diesen Tag eigentlich keine Worte gibt. Weil wir mittlerweile auf dem Rückweg sind. Weil mich die Wärme und das Rauschen im Metronomzug nachdenklich stimmen. Weil ich mal wieder so hin- und hergerissen bin. Weil ich so glücklich bin. Traurig. Wütend. Ereigniserfüllt. Weil meine Situation so verdammt unfair ist. Weil es aber so viel Schönes auf der Welt gibt. Das ich noch erleben darf. Erleben kann. Weil ich vor Dankbarkeit und Liebe platzen könnte. Und weil es so viele gute Menschenseelen gibt. Die mich begleiten. Menschen die da sind. Einfach da sind. Weil ich so glücklich bin, dass einer der Menschen ist. Weil ich ihr so dankbar bin. Weil ich während dieses Textschreibens weinen könnte. Weil ich will, dass solche Tage nie enden. Weil ich dieses Gefühl teilen möchte. Weil ich jedem wünsche nicht alleine zu sein. Weil heute so ein schöner Tag zu Ende geht. Es gibt einen Ort im Herzen der sich nie ausfüllen lässt. Einen Raum. Und selbst in den besten Augenblicken. Und den herrlichsten Zeiten werden wir es wissen. Mehr denn je. Werden wir es wissen. Es gibt einen Ort im Herzen der sich nie ausfüllen lässt. Und wir werden warten. Und warten. In diesem Raum.

Das Herz ist ein bis zu 300g schwerer Muskel. Der unsere Organe mit Blut versorgt. Es kann gestohlen werden. Erkalten. Und vor Schmerz brechen. Wenn wir es öffnen kann es sich erwärmen. Schmelzen. Und schließlich wieder schneller schlagen. Das Herz ist ein Organ das Blut durch unseren Körper pumpt. Und doch ist es so viel mehr.Weil es nunmal Dinge im Leben gibt, die man nicht gerne in Angriff nimmt. Weil ich aber um diese Dinge nicht mehr rum komme. Weil ich zwar schon sehr large-7viel gesagt und geregelt habe. Weil ich aber auf Nummer Sicher gehen möchte. Weil ich das Bedürfnis habe. Weil morgen nochmal ein Gespräch mit dem ausgewählten Bestatter ausgemacht ist. Und ja, ich habe Angst. Heute regiert hier die Angst. Sie hat mich fest im Griff. Sie lähmt. Heute ist
Untersuchungstag. Heute steht der PET Scan und anderes an. Heute zeigt sich was die HI-Viren machen. Ob sie fleißig waren. Ob die Therapie anschlägt. Ob die Metastasen schrumpfen. Ob es das war oder ob mir noch ein bisschen Zeit geschenkt wird.

Krebs kennt kein Happy end.

Heute ist Tag Zero. Ich bekomme HI-Viren. Manipulierte HI-Viren. In diesem Beutel. So viel Hoffnung. So ein seltenes Verfahren. Dass man jetzt schon als Wunder gilt. Ehe man weiß ob es überhaupt funktioniert. Aber für mich ist es fast ein ganz normaler Dienstag. Ab heute die nächsten Tage in Isolation verbringend. Ohne Besuch der Liebsten. Ausgerechnet. Bei diesem Kampf. Da die Therapie nicht durch Bakterien etc. beeinflusst werden darf. Ich vielleicht sogar ansteckend bin. Wie ätzend das ist muss man nicht vertiefen. Dass ich eine Heidenangst habe. Mehr als sonst. Muss man nicht vertiefen. Bücher und Filme liegen zum Nichtverrücktwerden bereit. Die Therapie macht mich nicht gesund. Sie heilt das unheilbare VHL-Syndrom nicht. Sie unterstützt nur dass Metastasen überall schrumpfen und vielleicht endlich mal nicht mehr nachwachsen. Karl – Horst wird – wenn – minimal schrumpfen aber immer bleiben. Damit komme ich sicher irgendwie zurecht. Viele Menschen leben mit einem Clown zwischen den Synapsen. Wenn mir durch HI-Viren nur mehr Zeit verschafft wird. Vielleicht Jahre. Wird es mich zum glücklichsten Menschen machen. In einem Monat weiß ich mehr. Solange bleibe ich neutral und freue mich nicht. Um Enttäuschungen zu vermeiden. Solange ist dieser Dienstag ein ganz normaler Tag. Die Welt dreht sich weiterhin weiter. Die Zeit vergeht weiterhin viel zu schnell. Dennoch für diese beängstigend wahnsinnige krasse Möglichkeit ein wahnsinnig dankbares Riesenhoch auf die Medizin und meine Götter in weiß. Es wird keine Spazierfahrt.

Und dann sagen sie dir dass sich etwas verändert hat. Sie sind aufrichtig. Ehrlich. Sie sagen dass selbst sie nicht wissen was sie sagen sollen. Vor dir sitzt der Oberarzt. Daneben andere Ärzte. Neben dir deine Schwester. Du sitzt in deiner Tumorkonferenz. Vor dir und an den Lichtwänden deine Aufnahmen. Du wirst aufgefordert zunächst jedes Bild einmal selbst anzuschauen. Und das tust du. Die Hand deiner Schwester umklammernd. Dir ist kotzübel. Vor Aufregung. Der Herzschlag bis zum Hals. Du siehst dir alles an. Nach all der Zeit weißt du einfach wonach du schauen musst. Leider. Du siehst die Flecken. In eben fast jeder Region deines Körpers. Das Gehirn. Die Leber. Der Darm. Am schlimmsten. Du schaust dir die älteren Aufnahmen an. Zum Vergleich. Große Flecken auf den alten Aufnahmen. Kleinere Flecken auf den frischen Aufnahmen. Du schaust noch einmal nach. Und überlegst. In deinem Kopf rattert es. Du schaust in die Runde. Und fragst ob es das ist was du gerade denkst. Du blickst in wache Gesichter. Schmunzelnde Gesichter. Der Oberarzt grinst dich breit an. Und dann weißt du es. Du musst nichts sagen. Eigentlich geht das in diesem Moment auch gar nicht. Du fängst an zu weinen. Weil du durch diesen Gesichtsausdruck noch besser verstehst. Dass du richtig gesehen hast. Dass diese Veränderung Bedeutendes aussagt. Nämlich dass die HI-Viren fleißig waren. Und die Therapie anschlägt. Und die Metastasen schrumpfen. Und sie werden weiter schrumpfen. Dass sich alles gelohnt hat. Alles. Dass es zwar noch dauert bis sie komplett weg sind und 15909661_1756788154641174_1550344068_nKarl – Horst der leider noch etwas gewachsen ist dann alleine ist. Aber dass du weinst weil eine extrem große Last von dir fällt. Und Tränen völlig angebracht sind. Weil es Tränen der Freude sind. Eigentlich weinen alle im Raum. Weil sie sich mit dir freuen. Du bist so perplex und wie in Trance. Dir wird klar was das alles bedeutet. Es folgt ein langes Gespräch. Wie es weiter geht. Aber du hörst gar nicht mehr richtig hin. Du kannst das alles gar nicht glauben. Du bist gefühlt der glücklichste Mensch auf dem Planeten.

 

Man muss nicht wissen, wann man stirbt, um anzufangen zu leben.

Weil sich letzen Montag alles geändert hat. Weil ich es noch immer nicht realisiert habe. Weil es noch dauert bis ich es realisiere. Weil es mich ehrlich gesagt sehr überfordert. Weil es mir weiterhin Angst macht. Weil der Weg neben schönen Momenten weiterhin hart bleibt. Weil ich weiß, dass neben schrumpfenden Metastasen der Tumor immer bleiben wird. Weil ich so viele liebe Menschen an meiner Seite hab. Weil nächste Woche eine neue Chemo beginnt. Und nochmal eine Op ansteht. Weil ich aber glücklich bin, dass ich für ein bisschen mehr Zeit gekämpft habe. Weil ich weitermache. Weil ich nicht optimistisch aber hoffnungsvoll bin.

Die normale Station der Onkologie hat mich. Ich sollte mich freuen. Allerdings so schräg es klingt, ich freue mich nicht. Zwei erneute Hirnmetastasen haben sich eingenistet. Die Nachricht lähmt. Wieder mal. Und klar. Ich bin jetzt wieder frei beweglich. Aber ich habe es satt. Alles. Meinen Zustand zu ertragen. Andere Krebsprobleme anderer zu sehen. Es geht mir noch lange nicht gut. Aber ich will hier raus. Gänzlich. Das Meer ruft doch. Sie ist nicht stiller, sie ist leiser. Ihre Worte klingen heiser. Aber sie sind trotzdem da. Ihre Sprache ist nicht wortlos. Nur sind ihr die Worte viel zu groß. Und sie spricht sie selten aus. Du bleibst nicht stehen. Bei einer Krise. Du läufst einfach weiter. Schaust nicht zurück. Lässt dich nicht unterkriegen. Wie schwer die Krise auch sein mag. Du bringst andere dazu auch weiterzumachen. Und in ihrem Kopf ein Gedankenkarussel. Hoffentlich lohnt sich dieser ganze Scheiss. Hoffentlich lohnt der Kampf. Hoffentlich zahlt sich dass es dir so dreckig geht aus. Verdammt.

Das ganze Leben ist ein Marathon. Die ersten Schritte fallen dir noch leicht. Du glaubst, nichts kann dich stoppen. Aber dann kommen die Schmerzen. Deine Kräfte schwinden. Meter für Meter. Du glaubst, du kannst nicht mehr. Aber du läufst weiter. Immer weiter. Bis zur totalen Erschöpfung. Und am Ende steht der Sieg.

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Dieser Text ist an einen ganz besonderen Menschen gewidmet. Ich habe sie via Instagram kennengelernt und ihre Geschichte hat mich zu tiefst berührt. Deswegen wird dieser Blogeintrag auch ihr gewidmet. Bleib so stark und hör bitte nie auf zu kämpfen!

Instagram: – littlebrvlyliongirl

 

 

 

>>July<<

Was bleibt wenn du gehst?

Hilfe es passiert.

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Die bittere Wahrheit kommt immer von Innen.

Sicher fragen sich jetzt viele was damit eigentlich gemeint ist. Nun ich versuche euch mal meine Sichtweisen zu schildern, die mich über Jahre gequält haben und ich dachte ich komm nie wieder aus diesen Teufelskreis heraus. Seit klein an, ich glaube es hat angefangen wie ich zu Denken begonnen habe, hatte ich diese fürchterliche Angst Brechen zu müssen. Ja für viele ist das nicht weiter schlimm und es ist ja nur eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers aber für mich war es die Hölle. Egal in welche Lage ich versetzt wurde in diesen Zusammenhang versuchte ich zu flüchten. Damals war mir noch nicht bewusst welche Auswirkungen das auf mein späteres Leben haben wird. Wo auch immer jemand gesagt oder erwähnt hatte ihn sei schlecht bekam ich Panik. Ich hatte mir immer die Ohren zugehalten sobald jemand im Kindergarten oder in der Schule brechen musste. Wenn man noch klein ist, kann man solche Situationen schwer einschätzen wann es passiert. Über die Jahre hatte ich natürlich immer wieder mal Darminfektionen und hatte damit zu kämpfen, aber das ist lange her und die Erinnerungen sind verblasst, vielleicht auch verdrängt. An das mittlerweile vorletzte Mal konnte ich mich noch gut erinnern, fast hätte ich mich am Bahnhof übergeben, hab es aber dann doch geschafft es auszuhalten bis ich daheim war. Dieses Herzrasen, die Hitze die einen hochsteigt und die Kurzatmigkeit haben mir innerhalb von Sekunden klar gemacht was gleich abgehen wird. Ich konnte es nie selbst wegmachen, da musste immer meine Mutter herhalten. Meine Devise war, sobald es vorbei war large-2zu flüchten.

In dieser Nacht passierte es in meinen alten Kinderzimmer, ab diesen Zeitpunkt begann ich mich nachts heimlich ins Wohnzimmer zu schleichen und dort zu schlafen. Natürlich sind meine Eltern drauf gekommen und haben nur mit den Kopf geschüttelt und meine Reaktion und Hintergründe nicht wahrgenommen. Weiters wachte ich täglich um die Uhrzeit auf wo es passierte und entwickelte s0mit schwere Schlafstörungen die ich lange nicht in den Griff bekam. Als ich dann täglich mit einen Übelkeitsgefühl und die Angst zu Erbrechen aufwachte wusste ich irgendwas stimmt mit mir nicht. Ich fing an nicht mehr in die Schule zu gehen, mich bei meiner Tante im Garte

Freude gedämpft aus Angst vor dem nächsten Tief.

n zu verstecken um nicht mit den Bus fahren zu müssen, weil es könnte ja was passieren. Nicht nur das ich keinen Plan zu diesen Zeitpunkt hatte was in mir drinnen eigentlich falsch rennt, ich kam früh in den Genuss von Anti Übelkeitsmittel. Medikamente hatten für mich nie eine Rolle gespielt, ja man nahm sie um gesund zu werden aber als ständiger Begleiter sie zu sehen kam mir nicht in den Sinn. Schließlich kam die Zeit an dem meine Panikattacken nicht nur Zuhause passierten sondern auch in den Öffis oder während Aktivitäten, denen ich damals echt gerne nachgegangen bin. Irgendwann kam der Zeitpunkt an dem ich mich immer mehr Zuhause verkrochen hatte, meine Eltern waren verzweifelt. Mein Vater wusste sich nicht mehr zu helfen mit mir und schließlich passierte dann auch die übliche ungesunde Watschn des öfteren. Ich wusste einfach nicht mehr weiter, werde ich mein restliches Leben damit verbringen mir ständig Gedanken machen zu müssen ob ich mich übergeben muss? Die Zeit verging, das Hungergefühl blieb immer mehr aus und die Medikamente sind meine besten Freunde geworden. Alle waren feiern, machten ihr Diplom und genießten ihr Leben in vollen Zügen. Was tat ich? Ich hatte nur meine Musik und mein Gedankenkarussell das mich täglich aufs neue begrüßte.

Als ich auszog, hatte ich die Möglichkeit endlich eine Arbeit anzunehmen. Als Schulabbrecher standen die Chancen damals sehr schlecht überhaupt irgendwo eine passende Stelle zu finden. Durch Connections meines Vater, den ich bis heute danke für large-3seine Unterstützung bekam ich eine Arbeit. Natürlich brach ich ab, falsche Freunde und Drogen kamen ins Spiel und mir schien meine Freizeitgestaltung einfach wichtiger zu sein und dort hatte ich meine Ruhe und meine Schutzschicht falls es passieren sollte. Mein ganzes Denken bezog sich nur mehr darauf ob und wann es passieren könnte. Bis ich schließlich eines Tages beim Einkaufen meine erste richtige Panikattacke hatte. Ich wusste nicht das es eine war, aber mir wurde klar das sie immer öfters kamen und mir mein Leben noch mehr eingrenzten als es eh nicht schon war. Klar steht man dann mal da und hat keinen Plan was man den genau in so einer Lage machen soll. Für mich war das Kiffen damals Balsam für die Seele, natürlich wusste ich nicht das mir diese Aktion noch zum Verhängnis wird. Ich wurde straftätig, bekam eine Vorstrafe und bin mittlerweile keineswegs mehr stolz darauf. Jeder macht seine Fehler, für mich war es ein Flüchten aus meiner Angst, Geld verdienen ohne die Außenwelt zu betreten, mir kann nichts passieren in meinen eigenen vier Wänden. Auch dieses dumme rosarote Denken wurde vor kurzem gesprengt. Nach einiger Zeit wandte ich mich an eine Therapeutin, hab ihr alles geschildert was abging in meinen Leben, das ich gemobbt wurde weil ich jahrelang gestottert habe, das ich Probleme zuhause hatte, das mein Vater keinen Ausweg außer Gewalt sah, das ich eine Schande für die Familie bin und schließlich sogar überlegte mir mein Leben zu nehmen.

Irgendwann hört man auf zu reden, weil keine Wörter reichen, um diesen Schmerz zu beschreiben.

Wenn du keinen Ausweg mehr siehst dann kommst du in diesen Kreis der dir einen zeigen würde. Die Therapie schlag an, in einen Jahr hatte ich alle meine Ziele erreicht, ging erfolgreich arbeiten und dachte mein Leben ist perfekt. Aber auch die Panik wird nie besiegt sein, sie ist immer bei dir und dein ständiger Begleiter. Meine Therapeutin meinte mal, es ist meine Entscheidung ob ich sie hereinlasse oder die Türe einfach zu mach. Schließlich schlagen die Attacken wieder an, sogar in meiner heiß geliebten Arbeit wo ich eine der besten Mitarbeiterinnen war und alle wussten man kann auf mich zählen. Auf einmal war die ach so tolle Welt ein riesengroßer Scherbenhaufen geworden. Ich bekam Urlaub, sollte mich auf Tabletten einstellen lassen und mich dann wieder melden. Gesagt getan, das ich zu dieser Zeit aber in eine tiefe Depression fallen würde, und der Weg in meinen eigenen Garten! eine Herausforderung wurde, wusste ich ich bin krank. Sich einzugestehen das man eine psychische Krankheit hat ist leichter gesagt als getan. Alleine wie man dann in der Gesellschaft da steht, in der ach so tollen, reichen Familie in die man hinein geboren wurde. Ich habe lange mein Problem verdrängt, dachte es ist nicht okay anders zu sein, ernsthafte Probleme zu haben. Tagelang war ich einfach nur im Bett, versuchte mit den Hunden vor die Türe zu gehen damit sie wenigstens mal etwas anderes als den Garten sehen, keine Chance, einen Schritt raus und die Panik war da. Allein wenn ich dran dachte, ziehte sich alles in mir zusammen und es kam mir vor als würde mein inneres Ich einfach kurz anhalten. Kurz verschwinden in diesen Meer aus Angst. Zu dieser Zeit hatte ich auch sehr viele Freunde verloren, gute so wie schlechte, aber es gab auch welche die wussten ich brauch Hilfe und Unterstützung. Nicht mal mehr das Autofahren klappte recht, sobald es dunkel wurde setze ich keinen Fuß mehr hinaus. Nach 3 largePanikattacken auf einer Strecke von 20 km mit Aufhaltung der Polizei weil ich mit 100 durch den Ort raste, reichte es. Alles was ich immer gerne gemacht habe, wurde mir zum Verhängnis. Dadurch war es auch schwer den sozialen Anschluss zu pflegen. Meistens musste ich besucht werden, weil außerhalb meiner Wohnung etwas zu machen schien mir unmöglich. Auch die Tabletteneinnahme wurde immer krasser. Mein Hausarzt verschrieb mir die tollen rosa Pillen, auch Xanor genannt, die dich in einen Zustand von 180 auf 0 in nur weniger Zeit bringen und du glaubst du bist geheilt.

Natürlich dachte ich je öfter ich mir das Zeug reinhau, desto besser wird es. Zum Glück wurde ich nie abhängig davon und hatte es gut unter Kontrolle aber mittlerweile rate ich jeden von den Zeugs ab. Es macht dich zu einen anderen Menschen, es unterdrückt jegliche Gefühle oder Emotionen und du wirst zu einen Frack deinerseits. Auch das Kiffen wurde zu dieser Zeit wieder ein wichtiger Bestandteil und auch Sport, wo ich gute 15 Kilo abnahm. Ich war in einer Hochphase niemand konnte mich toppen, ich war Gott in Person, dachte ich jedenfalls. Bis ich eines Tages zusammenbrach. Mitten in der Nacht hatte ich meiner Therapeutin geschrieben ich halte es nicht mehr aus. Mich selbst in eine Klinik einliefern zu lassen kam für mich nicht in Frage. In dieser Zeit war ich auf mich allein gestellt, also wenn etwas passierte war niemand da. Was sollte den auch schon so schlimm sein an einer Panikattacke? Ich kann euch nur eines sagen, niemanden wirklich nicht mal meinen schlimmsten Feind wünsche ich solle Ängste. Man sieht ja wohin sie führen können, auch in den Tod wenn man gar keinen Ausweg mehr sieht, aber ich wollte nicht aufgeben ich wollte kämpfen, mein richtiges Leben haben, genauso sein wie andere, ohne wenn und aber. Also begann ich mich aufzuraffen, etwas gegen meine Ängste zu tun. Wieder in Therapie zu gehen, weniger Tabletten zu nehmen und versuchen an mir zu arbeiten. Meine Panik in den Griff zu bekommen war nicht leicht, aber ich dachte es kann nicht schlimmer werden. Nach 10 Jahren Kotzfrei hatte ich mich an den Zustand gewöhnt, es passiert sowieso nichts, du hast ja ein Anti-Brechmittel das im Gehirn das Erbrechen unterdrückt. Ja viel zu lange hab ich mich an diesen Irrtum gehalten, bzw. eher mich verbissen darauf sobald mir schlecht war, sei es weil ich Hunger hatte oder auch nur irgendwo das Wort gefallen sei, nahm ich meine Medikamente. Lieber mal einen Haufen Chemie schlucken, als Erbrechen zu müssen. Meine Worte. Aber kann das wirklich ein erfülltes Leben sein? Ständig Medikamente dabei zu haben und zu wissen man ist irgendwie abgesichert? Anscheinend funktionierte es, nachdem ich monatelang Panikfrei war dachte ich ich hätte es endlich geschafft, ich wäre über den rießen Schatten gesprungen der mich seit Jahren verfolgt. Ja Gedanken sind gut, aber ein Virus kämpft sich durch, egal wie stark man ist. So kam es das ich kurz vor Weihnachten eine Darmgrippe bekam. Mitten in der Nacht wachte ich auf und hab natürlich sofort zu meine lieben Helferlein gegriffen, mir kann ja schließlich nichts passieren.

Es hat Gründe wieso ich nicht über meine Vergangenheit rede, jedoch tue ich es gerade.

Nach ewigen Gedankenwirren und Versuche einzuschlafen, schreckte ich auf und wusste es passiert. Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, ich bekam Kurzatmigkeit, mir wurde heiß und ich wusste ich kann es nicht zurückhalten, ich hab den Kampf verloren. Mir wurde schlecht, ich musste mich übergeben, gleich 3 mal hintereinander würgen und hören wie es auf den Boden klatscht. Aber so grauslich es war, umso besser ging es mir danach. Ich saß sicherlich gute 10 Minuten neben den Balkon, wo es leider landete, und dachte mir nur, vor dem hattest du jahrelang Angst? Von einer Kleinigkeit die nicht mal 5 Sekunden andauert und dann wieder in einen normalen körperlichen Zustand führt? Ich hatte es überstanden, ich hab die Situation durchlebt und ich habe es überlebt. Und um ganz ehrlich zu sein, dachte ich mir nie im Leben es zu schaffen das ganze large-7.jpgSpektakel nach Tagen selbst wegzumachen. Ich hockelte mich wirklich hin mit Handschuhen und Küchenrolle und hab es selbst weggemacht. Ein riesiger Schritt für mich und für mein Denken das mir ständig immer vorleben wollte, dass das die schlimmste Sache auf der Welt sei. Seither hatte ich Kurzwegs wieder leichte Schlafstörungen wie das Aufwachen um exakt die gleiche Uhrzeit wie das Geschehen oder Herzrasen und Panik. Aber ich wusste ich habe es überstanden, durchlebt, ich weis wie ich mich in dieser Situation fühle und wie ich umzugehen hab. Seitdem ist meine Angst sozusagen besiegt, klar mir graust es noch immer und ich habe sicher noch einen längeren Weg um wirklich damit abzuschließen, aber ich weiß mittlerweile das man sich seinen Ängsten stellen muss und das man es schaffen kann!

 

 

 

Danke an meinen Freund, der mir in dieser schweren Zeit immer zur Seite stand und meine Krankheit akzeptiert und damit umgehen kann.

>>July<<

 

 

Hilfe es passiert.

Ungeballter Haas.

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,,Auch wenn es lange her ist, es hat mich ruiniert.“

Manchmal sitzt du da, in deiner eigenen Stille, hast keinen Plan wo hin mit dir und deinen dummen Kopfkarussell.Aber wo ist jetzt? Wo ist der Ort der einen auffängt wenn man alleine da sitzt und nicht mehr weiter weis? Ich hasse dieses Gefühl von Wissen und Irrttum. Mein eigenes Gefühl trügt mich nie, doch wieso sollte man seine Gedanken tief innen drin äußern? Es würde nur viel mehr Streit, Freude, Tränen und Kummer verursachen und sowas gehen Menschen gerne aus dem Weg. Aber wohin mit diesen trügerischen Gedanken die einen nur das Leben schwer machen, wieso muss man sich auch immer mit Dingen auseinandersetzen, die wir gar nicht brauchen? Als würde sich jemand auch nur im kleinsten Gedanken darüber machen wie es anderen damit geht oder das es Menschen verletzen kann wenn sie Dinge erfahren oder mitbekommen.

Wer treibt dich an, wenn es nicht weiter geht?

Da ist es egal wielange man schon aneinander gebunden ist, da kann noch so viel Nähe, Vertrauen und der ganze übliche Scheiß dabei sein, aber das sind diese Momente die dich richtig in die Knie zwingen, wo nicht nur der Boden sondern auch gleich der ganze Estrich mit dir unter geht. Es ist mir noch immer ein rießiges Fragezeichen in meinen Kopf wie ich damit umgehen soll oder ob es sich überhaupt lohnt sich darüber Gedanken zu machen oder da zu sitzen, mit Musik die dich in Stimmung bringt und dich dazu zwingt deine ganzen Probleme öffentlich zu schreiben. Auch wenn du ein anonym hier bist, bist du trotzdem nicht unsichbar. Menschen folgen dir, wissen alles über dich, manche würden dir am liebsten noch den glargehjhjhjanzen Rest deiner letzten Energie stehlen nur damit sie sich damit gut fühlen jemanden am Boden zu sehen. Aber wir haben ja nicht umsonst Füße und Stärke bekommen um wieder aufzukommen, um uns wieder aufzuraffen, dort weiter zu machen wo es das letzte Mal nicht geklappt hat.

Jeder Weg ist steinig und es wird immer Menschen geben, die dir das Leben schwer machen aber sollte man da nicht eigentlich darüber stehen und ihnen mit einen gefälschten Lächeln gegenüber treten um ihnen zu versichern, dass sie doch auch nur lächerliche, fassettenreiche Kopien sind von anderen? So oft würde ich meine Meinung anderen Leuten anhängen, einfach nur um sie wissen zu lassen, dass sie mich genauso einen scheiß interessieren wie meine letzte Klopapierrolle, die gerade leer geworden ist. Natürlich muss sich dadurch jetzt nicht jeder angesprochen fühlen, aber es sind sicher ein paar wenige dabei, die sich ihr Maul wieder darüber zerreißen über meinen derzeitigen Zustand, über mein Befinden, über meinen Körper der kämft um es auszuhalten in dieser grausamen Welt. Wann sind wir eigentlich so hässlich geworden? Wo bleibt Mitleid, Freude, Stolz bei anderen? Haben wir verlernt uns für andere zu freuen? Lächerlich ist sowas und gleichzeitig auch ziemlich traurig jemanden außen vor zu stellen oder am besten gleich auf das Mindeste zu beurteilen nur weil er den eigenen Anforderungen nicht entspricht. Ich würde auch gerne jeden Vollidioten der mir ab und an begegnet meine Fresse anhängen, aber ich tu es nicht.

Einfach aus den Grund weil ich Angst davor habe Menschen zu kränken, zu verletzen, sie auf das Mindeste zu beurteilen. Mein Stolz ist immer vorhanden, egal in welcher Situation aber in Sachen Stolz, Erziehung, Meinungen bin ich ein gebranntes Kind. Ein Kind das sehr oft rebelliert hat, das raus wollte aus dieser perfekten Welt, die sowieso nur da ist um zu zeigen was man hat. Ich geb einen Fick auf euch und eure perfekten Familien. Nach außen hin kann jeder perfekt sein, aber nur wenige wissen wie es innen aussieht. Mich hat nie jemand gefragt, wie es mir geht nachdem ich mal wieder eine saftige Watschen kassiert hab, ich habe immer nur Vorwürfe bekommen, sogar als ich psychisch krank geworden bin waren da immer nur diese unnötigen Vorwürfe und Erwartungen denen man nie entsprochen hat. Kein Mensch aus meiner Familie hat sich auch nur ein einziges Mal erkundigt in dieser Zeit was ich eigentlich fühle, wieso mich mein Körper in diesen Angstzustand führt und ich einfach nur mehr in mir zusammen breche, einfach weil ich keinen Sinn damals mehr hatte weiterzukämpfen.

Nicht alle Narben sind sichtbar.

Für was kämpfen, wenn man sowieso nie das erreichen würde was von einen verlangt wird. Ich hab den Suizid schon mal ins Auge gesehen, klar war es keine schöne Begegnung aber es hat mich für einen Moment befreit aus meinen ewigen Karussell das nicht largefffffffnur täglich sondern 24h um die Uhr für jeden Shit offen hatte. Dieses Karussell das mich weder schlafen ließ, noch mir Zeit zum Essen oder Freunde treffen gab. Das mich einsperrte in meinen eigenen 4 Wänden, die ich in und auswendig kannte.Mein Bett und diese vielen bunten Pillen waren meine besten Freunde, sie waren immer da, egal zu welcher Uhrzeit, egal an welchen Ort. Doch Medikamente können auch sehr schnell deine Feinde werden. Irgendwann zerbricht dein kleines, hübsch eingerichtetes Kartenhaus und du bist genau wieder da, wo du angefangen hast.

Stark von außen, doch innerlich so kaputt.

Liegst in deinen eigenene Scherbenhaufen der sowieso keine Aussicht auf Besserung mehr hat. Deine Kraft und deine Füße wollen mittlerweile auch nicht mehr so recht, lieber den ganzen Tag im Bett verbringen und sich die Seele ausweinen, ja das hilft sicherlich. Zu diesen Zeitpunkt merkst du erst wirklich wer deine Freunde sind und wer dich eigentlich eh nur als Zeitvertreib sieht. Und weil wir schon grad dabei sind, hier noch mal meine geballte Meinung weil es sich grad so anbietet. Bin ich froh mit euch unverschämten, dreckigen Pack keinen Kontakt mehr zu haben und vor allem ohne eure Hilfe damals ausgekommen zu sein, ihr seit nichts weiter als winig kleine Anhängsel dieser hässlichen Gesellschaft. Mittlerweile geht es mir besser, mit Sicherheit kann ich nie das Leben führen, das mir meine Eltern damals in die Wiege gelegt haben oder das sich jeder als Kind wünscht, aber ich bin hier, ich stehe heute hier und versuche alles auf die Reihe zu kriegen was in meiner Macht steckt. Jeder der mich daran hindern will weiß wo der Ausgang ist und kann dies auch ohne großes Überlegen oder Entschuldigen tun. Ich brauche niemanden mehr, der mich runterzieht, in kriminelle Sachen reinzieht oder mir einfach Schaden will, sucht euch ne andere Beschäftigung aber lässt euch eines sagen, ich glaube an Karma und irgendwann bekommt jeder Mensch das zurück das er verdient hat.

July <<

Ungeballter Haas.

Du bist mein Frieden.

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Es ist an der Zeit Lebewohl zu sagen.

So oft denk ich an deine Worte und jedesmal schneiden sie tiefer in mein Herz.
Es ist die Sehnsucht nach einer Zeit und einem Moment der nicht wieder kommt.
Ich schalte die Musik ein. Ein altes Lied erklingt zugleich in den Kopfhörern. Die Welt verschwimmt langsam im Takt der Melodie, hebt mich in die Luft. Erinnerungen brodeln in jeder Zelle meines Körpers, Gefühle vermischen sich mit der Luft. Jeder Atemzug, eine andere Erinnerung. Jede Erinnerung, ein anderes Gefühl.
Das schlimmste Gefühl ist die Hoffnung, dass jemand zu dir zurückkommt, obwohl du im Innersten weißt, dass es nicht passieren wird. Irgendwann hört man auf zu reden, weil keine Wörter reichen, um diesen Schmerz zu beschreiben. Manchmal wachst du morgens auf, es kostet dich so viel Energie überhaupt erst aufzustehen und du weißt direkt, es wird einer dieser Tage. Ein Tag mit dem Kampf gegen die Leere und Kraftlosigkeit in dir, die du irgendwie überwinden musst.

Du musst stärker als dein Schicksal sein.
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Ich vermisse die Zeit, in der wir für einander da waren und wir uns gegenseitig Halt gaben. Die Zeit, in der du glücklich warst, bei mir zu sein und es für uns beide nichts schöneres gab als zusammen zu sein. Die Zeit, in der wir uns alles anvertraut haben und keine Geheimnisse voreinander hatten. Ich vermisse die Zeit, in der wir beide noch so unbeschwert waren und zusammen gelacht haben. Und ich vermisse deine Liebe. Deine Zuneigung fehlt mir, aber vor allem fehlst du mir. Du fehlst mir jeden Tag. Ich will und kann einfach nicht wahr haben, dass es jetzt so ist, wie es ist, wo es am Anfang doch so gut war. Und ich verbringe jeden Tag damit, mich zu fragen, was eigentlich passiert ist. Ich wünschte, ich würde eine Antwort auf diese Frage finden, aber eigentlich wünsche ich mir nur diese Zeit zurück, ich wünsche mir dich zurück.

Dieser eine Mensch, der dich ohne dich anzufassen, immer wieder berührt.

Und wenn ich alleine bin und an dich denke, weiß ich wieder wie es sich angefühlt hat, als du mich berührt hast. Dieses Zittern am ganzen Körper und kribbeln in meinem Bauch. Das wunderschönste Gefühl. Doch das einzige Gefühl das es jetzt noch gibt ist Trauer weil ich weiß das ich diese Berührung nie wieder spüren darf. Es sind nur wenige Zentimeter zwischen uns; sie zu überwinden, würde so wenig Kraft, aber so viel Mut verlangen.
Und dann kommt dieser Moment in dem du realisierst, dass manche Dinge einfach nie wieder so werden, wie sie einmal waren. Es gibt Momente, die ändern das Leben für immer. Es ist verrückt, wie sich alles von einem Moment auf den anderen ändern kann. In einen Moment alles erträglich und im anderen bricht alles in sich zusammen. Deine Welt steht Kopf und du weist nicht mehr, wie du Luft bekommen sollst. Lächeln. Vorgeben das alles irgendwie in Ordnung ist. Es geht alles nicht mehr. Alles was du in diesen Moment willst ist aufzuhören zu atmen. Aufhören zu existieren. Frei sein.

“Die Hälfte vom Bett ist immer noch deine.”

Wie manche Menschen einfach so in unser Leben platzen, dem plötzlichen Regen gleich, der uns mit jedem Sommergewitter wieder aufs Neue überrascht. Wie man die einen mit einem lauten Knall aus dem eigenem Leben katapultiert, während man die anderen stillschweigend ziehen lässt und sie daraufhin Tag für Tag vermisst oder auch nicht. Wie einige offenbar eine einmalige Gastrolle spielten, da sie danach nie mehr wieder im eigenen Leben auftauchen, andere jedoch auf einmal wieder vor einem stehen – und man es kaum glauben kann. Wie »wir« so vieles heissen kann und hin und wieder auch fast gar nichts, wie Bande sich knüpfen, verknoten oder lösen, wie unvorhersehbar das Leben so spielt.14009932_1673154579671199_230749024_n

Du hast mich nie gefragt. Nein, das hast du nie. Kein einziges, leise »einmal ist keinmal« flüsterndes, einzelnes alleinstehendes Mal. Lächelnd angesehen hast du mich und daraufhin theatralisch geseufzt. Mir sanft mit den Fingern über die Wange gestrichen und dabei weggesehen. Dein Blick ging auf Reisen in aller Herren Länder, ein jedes Mal, wenn
ich über unser Später sprach – und ob es denn wohl eins gab. Unser »Später«. Wir hatten nicht einmal wirklich ein Jetzt. Du hast tatsächlich nie irgendetwas in Frage gestellt. Weder in Frage noch in Abrede. Weder genickt hast du, noch den Kopf geschüttelt. Manchmal schien es, als seist du gar nicht da. Gar nicht erst aufgetaucht zum vereinbarten Zeitpunkt. Es gibt Tage, da würde ich so gerne wissen wieso nicht, möchte ich herausfinden, weshalb da keine Fragen waren, keine Zerwürfnisse, keine Zweifel. Warst du dir meiner dermassen sicher? Hätte ich mehr Fragen stellen sollen? Mehr als eh schon, mehr als genug? Wieso verrät einem eigentlich niemand je, was man richtig gemacht hat und was nicht. Wo zur Hölle ist die elende Gebrauchsanleitung für dieses Leben?

Der Verlust eines geliebten Menschen, ist auch ein Stück Verlust von sich selbst.

Es ist wie es ist. Du bist fort – nicht mehr bloß dein Blick, sondern alles andere auch – und ich trage sie noch immer als Fragezeichen mit ungewöhnlich fetten Punkten in mir. All die bockigen Abers und schnoddrigen Weshalbs, die uns im Weg lagen wie Geröll, wie Müll, wie halb versteckte Wurzelballen auf Waldwegen, die einen straucheln lassen. Weil sie es nun mal eben besser wissen. Womöglich wusstest auch du es nun mal eben besser, denn du hast mich nie gefragt. Damals, als du noch sowas wie da warst. Ob ich dich liebte?

Ja, verdammt – das tue ich.

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Du bist mein Frieden.